Reviews

The Tremulous Sea

Label: Endzeit Productions (2000)

Das Trio um Nobility Of Salt will seine Hörer entführen, im positiven Sinn. Für mich hat es eher den Anschein, dass es eine Geiselnahme ist mit dem Ende, wenn die geforderte Summe bezahlt ist wird die Geisel erschossen. Folglich kein Happy End. Ein anderer Gedanke der mir gekommen ist war, dass ich mir so, ungefähr, einen LSD-Horror-Trip vorstelle. Unglaubliche Halus gepaart mit barbarischen Kopf und Gliederschmerzen. Nun zum Inhalt: Im Gegensatz zum Beipackzettel, der von einem Sonnenuntergang spricht sowie das Wort Entspannung und Ruhe aufführt, hört sich das Dargebotene eher sehr hektisch an. Um bei der bildhaften Umschreibung zu bleiben: Es erinnert mich eher an die Odyssee von Homer allerdings verbleibt Odyssee bei dem Zyklopen. Die Drums sind für meinen Geschmack zu hektisch und zu monoton. Es kommt mir vor als ob sich die klangliche Ausrichtung an den Drums orientiert und die restlichen Instrumente nur Begleiterscheinungen sind, die eben irgendwie dazu gehören. An dieser Stelle schon mal das Line-Up: René Hoffmann-Vocals; Ricardo Hoffmann-Guitar, Keys, Bass, Drums; Ines Pollock-Bass, Guitar. Das Feedback das die Bands innerhalb Englands bekam war durch weg positiv. Nur im eigenen Land war das Feedback sehr polarisierend. Entweder Himmel hoch jauchzend oder zu Tode betrübt. Ein Mittelding gab es nicht. Wie gesagt das größte Problem, meinerseits, sind die Drums. Der Gesang ist zu feinfühlig für diese Gangart. Das Gothikwave kann es durch aus verkraften, wenn eine Band sich am Gesang orientiert. Als Beispiel würde ich Deine Lakaien anführen. Die Herrschaften sollen nicht Deine Lakaien kopieren, aber Band hat an sich ein oder mehrere Vorbilder und das ein oder andere kann doch, ohne Scham, in überarbeiteter Form eingebaut werden. Mein Tipp: Erst reinhören und sich selbst ein Urteil bilden.

Carsten Rothe