Reviews

American Cheese

Label: Honest Don's (2002)

Nerf Herder machen sich mit ihrem dritten Longplayer „American Cheese“ auf, die Punkszene ein wenig aufzuheitern. Mit lustigen Texten und den perfekt dazu passenden Melodien und Riffings werden die 12 Songs zu einem unvergesslichen Hörgenuss. Den Beginn macht ‚Welcome To My World’, der durch seine quietschenden Keyboardparts und den singalong-mäßigen Chorus zu überzeugen weiß. Im weiteren Verlauf widmen sich Nerf Herder in ‚Mr. Spock’ dem Thema Liebe und Star Treck, erzählt wird die dramatische Situation eines Freundes, der bemerkt, dass seine Freundin eher einen Typ á la Mr. Spock haben möchte. Meiner Meinung nach gehört ‚Mr. Spock’ nun zu den besten Nerf Herder Songs. Die darauf folgenden Songs werden es also schwer haben dieses Niveau zu halten, aber sehen wir mal was noch kommt. In ‚Jenna Bush Army’ zum Beispiel deklarieren Nerf Herder Jenna Bush (Tochter von George W. Bush) einfach zu einem ´soldier of love´ und Sexsymbol. Das Ganze wird noch unterlegt von dem Sound von marschierenden Soldaten und schon hat man ein weiteres Highlight auf CD verbannt. Auch einen Song im Stile von ‚Pantera Fans In Love’ haben Nerf Herder auf dieses Album gebracht. ‚Defending The Faith’ heißt das gute Teil, das zwar nicht offensichtlich eine Hommage an Manowar & Co ist, aber man wird das ganze Lied hindurch immer wieder an die Kings Of Metal erinnert: ein richtiger True Metal-Text und ein Manowar typischer Schrei werden in ein Punkgewand gesteckt und zu allem Überfluss (für die Metalheads) kommen auch noch die typisch punkigen ohohoh-Parts zum Zuge, einfach genial. Nun ist aber auch gleich Schluss, denn als letzten Song vernimmt der Hörer ‚New Jersey Girl’, ein balladenartiger Track, bei dem man sicherlich seine Stimme durch das ständige Mitsingen verlieren wird. Ein wirklich klasse Album, der Jungs um Parry Gripp und mir bleibt nur noch zu sagen: zugreifen, anhören, kaputtlachen und abgehen.

Nils Manegold