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The Blue

Label: Peaceville Records (2007)

Gegründet wurde Novembre 1990 unter dem Namen Catacomb in Italien von den Brüdern Camelo und Guiseppe Orlando. Unter ihrem jetzigen Namen Novembre veröffentlichten sie 2007 ihr nun neustes und siebtes Album "The Blue".

Der Weg durch den neuen Novembre Silberling "The Blue" ist ein reines Gefühlschaos. Melancholie wird zu Wut und die Wut wieder zu Melancholie. Immer wieder hören wir aggressive Growls die einen genialen Kontrast zu den akustischen und atmosphärischen Klangwelten bringen. "The Blue" ist auf alle Fälle ein Silberling der mehrere Runden im Player drehen muss damit man sich mit ihm identifizieren kann. Bei der ersten Runde kommen die Songs recht monoton rüber. Eingängig sind die Tracks einwandfrei nicht so leicht. Aber warum sollen alle neuen Platten unbedingt Ohrwürmer enthalten? Im Vergleich zum Vorgängeralbum sind Novembre ein ganzes Stück härter geworden. Sie fangen zwar genau wieder da an wo sie aufgehört haben aber mit einer großen Portion mehr Dynamik und Stärke. Vor allem sind die von vielen gewünschten Growls, zur Freude vieler Anhänger und Fans der aggressiveren Parts, nun in einem perfekten Maß mit reingepackt worden. Die Songs sind durchweg klasse, trotzdem gibt es welche die besonders hervorgehoben werden können: 'Contus Christi', Track 9 beginnt mit einem sehr schönen Gesangspart der richtig Gänsehaut macht, bis ganz zum Schluss. Bei Track 10 'Zenith' muss man ganz genau hinhören...hört ihr sie, die Flöten? Wunderschön! 'Nascence' auch ein großartige Song. Hier wird Sänger Carmelo Orlando von einem weiblichen Gesangspartner unterstützt. Die Stimme passt wundervoll hinein und bringt eine frische kühle Brise hinzu.

"The Blue" ist eine anspruchsvolle Scheibe mit vielen Facetten. Es gibt viele gefühlvolle Passagen gefolgt von aggressiven Growls. Melodisch, melancholisch, depressiv, schleppend, erfrischend, ein wenig progressiv und durchweg düster,  aber mit einer guten Portion Wohlfühlfaktor. Ein super leckerer Cocktailmix des anspruchsvollen Dark Metal.

Steffie Kraemer