Reviews

Damien

Label: Massacre Records (2002)

Wenn der Name Mystic Circle fällt ziehe ich mich normalerweise in meinen „Circle of good music“ zurück und bin sicher. Doch mit ihrem neuen Album „Damien“ sind sie nun doch irgendwie eingedrungen. Die zum Trio geschrumpfte Band legt ihr 5. Studioalbum, das von Herrn Magin im Commusication Studio produziert wurde, vor.

Musikalisch ist man schneller und härter geworden und verlässt damit die bombastische, keyboardlastige Gothic Ecke in die man sich (laut Infoblatt) mit dem letzten Werk bewegt hatte. Typischer Black Metal, wie er nach dem Erscheinen der entthronten Dunkelheit vor 5 Jahren seinen Siegeszug begann, wird gespielt, allerdings mit Death Metal Einflüssen in Stimme und Gitarrenspiel. Das Album ist als Konzeptalbum zu der Omen Trilogie (den ersten drei Filmen) verfasst worden. Folgerichtig in drei Kapitel unterteilt, werden dort zwei Intros mit je drei Songs und ein Intro mit zwei Songs präsentiert, wo sich die Vinylversion und der limitierte Digipack mit einem Bonussong schmücken, um in allen Kapiteln die gleiche Anzahl an Songs zu präsentieren.

Das erste, müde Intro endet abrupt mit ‚666’, einem typischen Mystic Circle Song, der allerdings viel zu viel Kitschkeyboards und vordergründiger Stimme beladen ist. Danach folgt mit ‚God Is Dead - Satan Arise’ ein schöner Black Metal Song mit jaulenden Gitarren, der ebenso wie ‚Servants Of Twilight’ nichts Neues bietet, aber dennoch gut klingt. Das nächste Kapitel wird wieder von einem lahmen Intro eröffnet auf das nun ‚Kingdom Of Blasphemy’ folgt, welches soliden Black Metal bietet. Auch ‚The Seventh Sign’ reißt nicht vom Hocker, während ‚Armageddon War’ zeigt, wie man dezente(!) Keyboards, Death und Black Metal gelungen miteinander verbinden kann. Das dritte Kapitel entfaltet sich mit einem guten atmosphärischen Intro und den Songs ‚Unholy Alliance’ und ‚Image Of The Antichrist’. Beide enthalten wieder zu viele Schmalspurkeyboards ohne Flair, um zu überzeugen. Trotz der guten Produktion können Mystic Circle nur teilweise überzeugen und liefern insgesamt ein mittelmäßiges Album ab. Gute Ansätze im Gitarrenspiel werden zu selten ausgebaut und auch der ordentliche Sänger kann nichts mehr retten. Also alles wie gehabt, nix neues, Melodic Black Metal Fans, die auch auf Schnelligkeit abkönnen, sollten reinhören.

Christian Kremp






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