Reviews

Alles auf Schwarz

Label: Soulfood Music (2005)

"Wer ne unbekannte Band hört, muss sie hassen wenn sie Trend wird!" (aus "Solange die Fahne waht") singen Montreal, ob sie damals wohl damit gerechnet hätten, dass sie selbst bald "Trend" sind?!

Das Hamburger Trio, das bereits als Support der Alternativ Allstars und Pyogenesis auf der Bühne stand, hat nun bei Hamburg Records unterschrieben und so erblickt im November ihr Album "Alles auf Schwarz" das Licht der Welt. Eröffnet wird das Werk durch den Drei ? Justus Jonas-Sprecher Oliver Rohrbek und schon bin ich begeistert! Dann dröhnt deutscher Punkrock aus meinen Boxen der nicht nur an die Ärzte und Donots erinnert, sondern auch genügend Selbstständigkeit besitzt, um sich selbst einen Namen zu machen. Mit dem Opener ‚Wenn sich der Kessel wieder dreht' erklärt auch gleich der Name des vorliegenden Albums - "Letztes Jahr wär ich am tristen Leben fast verreckt, da habe ich durch einen Zufall das Roulette für mich entdeckt", das macht Spaß und geht so schnell nicht mehr aus dem Kopf. ‚Schwarz auf Weiß' kommt dafür dann mit punkigeren Gitarrenriffs und treibenden Schlagzeugrhythmen daher. Mein aktueller Lieblingssong ‚Solang die Fahne weht' der mir gleich beim ersten hören so penetrant im Ohr hängen blieb, kommt mit allen Montreal-Parolen daher:"Hast du keinen Nietengürtel, bist du nicht in deinem Viertel" - was soll man da noch sagen?! Ein Song "für allen angepassten, die angepasste immer hassten" und "an alle Jungs mit Irokesen - von Geburt an Punk gewesen, Songs mit Knüppel und Geschrei für eure Szenepolizei" - und jetzt alle "Hast du keinen Nietengürtel, bist du nicht in deinem Viertel"!

"Alles Auf Schwarz" ist ein wunderbares Album, das Spaß und gute Laune macht! Ich bin gespannt was da aus Hamburg noch so kommt!

Verena Kuhn