- Neon Dreaming
- Too Close To The Sun
- Morning Rain
- The Wild Boys
- Snakecharmer
- Ticket To Silence
- Heaven Beyond
- Running Out Of Lies
- Midnite Club
- What The Mirror Only Knows
- Thoughts Away
Label: Sony (2003)
Man könnte glatt meinen, die gesamte deutsche Hard Rock Musiklandschaft läuft bei Carsten Schulz zusammen. Der Name des aktuellen Domain und Evidence One Sängers taucht immer wieder bei neuen Formationen auf. So auch bei dem Debütalbum „Running Out Of Lies“ von Midnite Club. Gründer dieser Combo ist der ehemalige Mr. Hate Gitarrist Stephen Seger. Neben Carsten Schulz hat auch Robbie Böbel (Evidence One, Frontline) einige Stücke zu dem ersten Output der Band beigetragen.
Nichtsdestotrotz ist Midnite Club keineswegs als Ableger anderer Hard Rock Bands zu verstehen. Die Band tendiert eher in Richtung 80er Jahre, was bereits auch das Cover vermuten lässt. Generell lässt sich sagen: Wem Evidence One oder auch die alten Bonfire Scheiben zu hart, AOR aber zu weich ist, der ist hier genau richtig. Oder mit einem Wort ausgedrückt: Die Songs sind radiokompatibel und bewegen sich überwiegend im Midtempobereich. Einigen wird vielleicht das Feuer ein bisschen fehlen, dafür arbeitet die Combo mit sehr vielen Stimmungen und schönen Arrangements. Der Opener ,Neon Dreaming’ lässt gleich das richtige Cabrio-Feeling aufkommen: Starke Gesangslinien, ein cooler Refrain zum mitshouten sowie ein gehöriges Maß an spielerischer Klasse werfen ihren Schatten voraus. Die Produktion ist sehr ausgewogen ausgefallen, die Keys weichen das Ganze etwas auf, auch Basser Andy Keller ist gut zu hören und vermag durchaus Akzente zu setzen. Auch wenn einige Stücke etwas zahnlos wirken (,Heaven Beyond’ ,Thoughts Away’), ist Midnite Club genau das Richtige, um mal die Beine baumeln zu lassen. Anspieltipps sind der Titelsong, der ohne Wenn und Aber großes Hitpotential hat, ,Too Close To The Sun’, dessen Gitarrensound an wenig an Poison erinnert sowie die Ballade ,Morning Sun’, die zu Beginn stark dem Klassiker ,More Than A Feeling’ von Boston ähnelt. Mit ,The Wild Boys’ hat man sich auch einem Klassiker der 80er angenommen, der aber bei weitem nicht an das Original von Duran Duran heranreicht. Aber was soll’s, für alle die es etwas ruhiger mögen, kommen auch zuweilen Akustikgitarren zum Einsatz (,Ticket To Silence), sodass an Abwechslung keinesfalls mangelt.
„Running Out Of Lies“ ist ein starkes Debütalbum, das kaum Schwächen aufweist. Für beinharte Metal Fans eher weniger zu empfehlen, alle anderen sollten aber mal ein Ohr riskieren!
Oliver Bender