- The Rising
- Light In The Black
- Reign Of Fire
- Dream Evil
- Blood, Sweat & Tears
- Thunderball
- Prayer For The Dying
- Night Comes Down
- Mortal Sin
- Final Warning
- Pride & Glory
- Blood Of The Kings
Label: SPV (2002)
Obwohl Messiah’s Kiss mit „Prayer For The Dying“ ihr Debütalbum veröffentlichen, kann man sie nicht wirklich als Newcomer bezeichnen. Die vier Musiker der Band existierten bereits zwischen 1986 und 1998 unter dem Namen Repression und veröffentlichten in dieser Zeit auch vier Alben in Eigenregie. Als der langjährige Frontmann die Band verließ, fiel der Startschuss für Messiah’s Kiss. Bis Februar 2001 wurden die Songs komponiert, lediglich ein Sänger fehlte noch, um sie zu veredeln. Schließlich fand man auch einen, und zwar einen absoluten Hochkaräter: Mike Tirelli von Holy Mother. Solch ein Name verpflichtet natürlich, und dieser Bürde kommt die Band eindrucksvoll nach, denn „Prayer For The Dying“ ist ein absolutes Killeralbum! Lupenreiner Heavy Metal aus good old Germany, der sich wie eine Mischung aus Primal Fear und Running Wild anhört, hier und da werden auch Erinnerungen an Priest und Maiden geweckt. Symbolisch hierfür sei nur der Opener ‚Light In The Black’ genannt: schnelles Drumming und straighte Gitarrenriffs gepaart mit Mike’s genialer Stimme machen nicht nur diesen Song zu einem absoluten Ohrwurm. Überhaupt stellt sich bei diesem Album nicht die Frage nach den Highlights, sondern eher nach den Stücken, die nicht ganz das hohe Niveau halten können. Ein Kandidat hierfür wäre ‚Blood, Sweat & Tears’, dass recht einfach aufgebaut ist und durch die häufige Wiederholung des Refrains etwas eintönig wirkt, ‚Reign Of Fire’ und ‚Pride & Glory’ sind ebenfalls zwei Stücke, die nicht so richtig zünden wollen. Ansonsten reiht sich ein Kracher an den nächsten, Uptempotracks wie der Titelsong oder der 7-Minuten Epos ‚Blood Of the Kings’ geben sich reihenweise die Klinke. Grandios fällt vor allem das Stück ‚Dream Evil’ aus. Die Keyboards sind dermaßen simpel gespielt und verbreiten dennoch eine herrlich düstere Atmosphäre, die dem Titel des Songs das richtige Feeling verleiht. Und weil das alles noch nicht genug ist, präsentiert man mit ‚Night Comes Down’ noch ein Stück, dass alle Anlagen besitzt, mal zu einem Klassiker aufzusteigen. Für den druckvollen Sound dieser Hammerscheibe sorgte im Übrigen Herman Frank (Saxon, Rose Tatoo), so dass auch auf dieser Ebene alles im grünen Bereich ist.
Messiah’s Kiss sind auf alle Fälle eine der Neuentdeckungen des Jahres. „Prayer For The Dying“ bietet alles, was das Heavy Metal Herz begehrt, Pflichtkauf.
Oliver Bender