Reviews

Metal

Label: SPV (2004)

Ganz nach Art des Hauses. So wurde die neue Scheibe auf der Homepage von der Band selbst angepriesen. Eine Aussage, mit der man durchaus gespannt auf das neue Eisen sein durfte, denn die Art des Hauses hat bereits beim Debut „Prayer For The Dying“ blendend funktioniert. Nachdem Sänger Mike Tirelli mit der letzten Holy Mother Veröffentlichung ganz schön daneben lag, greift er nun wieder mit der neuen deutschen Metalhoffnung in die Vollen. Bassist Andreas Roschak ist im Übrigen nicht mehr dabei, anstelle seiner zupft nun Wayne Banks an den Saiten. Wie bereits auf dem ersten Silberling ziert auch diesmal wieder ein Engel das episch ausgefallene Cover, dass Album heißt schlicht und ergreifend „Metal“.

Nachdem das Album bei mir schon seit Tagen rauf und runter läuft, kann ich ohne weiteres behaupten: Selten hat eine Scheibe diesen Titel mehr verdient wie dieses. Messiah’s Kiss bestätigen scheinbar mühelos den hervorragenden Eindruck des Debuts, mehr noch: „Metal“ ist das bessere Album. Die Band ist ihrem rauen Metalstil treu geblieben, hat die wenigen Schwachstellen des Vorgängers konsequent ausgemerzt und zudem weitere Feinheiten im Songwriting miteinbezogen. Zwar nicht charakteristisch aber exemplarisch hierfür ist die Ballade ,Tears In The Rain’, die Mike Tirelli im Duett mit der ungarischen Sängerin Amalia performt, mal was anderes und mit Sicherheit nichts schlechtes. Ingesamt klingt „Metal“, vielleicht auch bedingt durch die Produktion von Nikolo Kotzev (Nostradamus), einen Tick härter und weniger europäisch als der Vorgänger, zudem wirkt der neue Bassist wesentlich präsenter. Bis auf ,Fight Or Fall’ tummeln sich auf dieser Scheibe nur Highlights, angefangen bei dem bandtypischen ,Uncaging Rebellion’ über das groovige ,Holy Waters’ bis hin zu den doublebass dominierten ,Hell Or Victory’ und ,Road To Exxtasy’ fackelt die Band ein Freudenfeuer an bestem Heavy Metal der Marke Germany ab. Hatte ich auf dem ersten Silberling noch dem Track ,When Night Comes Down’ das Zeug zum Klassiker ausgesprochen, so ist nun ein weiterer Song hinzugekommen: ,Metal `till We Die’ eine fantastische Hymne, die auch Manowar so nicht besser hinbekommen hätten! ,The Edge Of Eternity’ (orientalisch, mit Piratensound, episch und jederzeit 100% Messiah’s Kiss) läßt dieses geniale Album gebührend ausklingen.

Mit „Metal“ hat eine der deutschen Hoffnungen schlechthin einen weiteren Grundstein gelegt, um die Treppen weiter empor zu steigen. Ein grandioses Album, dass in keiner Sammlung fehlen darf!

Oliver Bender






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