Reviews

Meris EP

Label: Eigenproduktion (2004)

Es passiert nicht oft, dass eine Band aus den Staaten eine eigenproduzierte Scheibe über den großen Teich schickt um eine Rezension zu erhalten, aber Meris aus San Francisco haben das getan. Die Basis der Band sind Gitarrist Sean und Schlagzeuger Brad, die sich schon seit ihrer Kindheit kennen und schon früh Bekanntschaft mit der Musik machten. Man machte sich auf die Suche nach weiteren Mitgliedern, die zur Band passen könnten und fand Bassist Eli und Gitarrist Ryan, der schon in der Chicagoer Band In Spite Of You gespielt hatte. Nun hat man seine zweite Demo, diesmal mit halb soviel Songs wie bei der Ersten, produziert und wartet darauf von einem A&R Mann/Frau entdeckt zu werden.

Heavy Rock ist eine treffende Beschreibung des gespielten Stils der Kalifornier. Eingängige Riffs und eine gewisse Geschwindigkeit machen den Reiz ihrer Musik aus. Der Gesang spielt dabei keine untergeordnete Rolle, bleibt aber dennoch hinter den treibenden Gitarren etwas im Hintergrund. Abgesehen vom Gesang, der eher aus dem Rocksektor kommt, und den nicht vorhandenen Einsatz von technischem Gerät, erinnert die Band etwas an das Erstwerk von Limp Bizkit, in dem sie gute Musik und kein Kommerz produziert haben. Melodik spielt eine große Rolle, wie man spätestens im zweiten Song merkt. Etwas Progressivität, die wohl der großen Kreativität der Band entspringt, ist ebenfalls vorhanden und rundet das Paket ab. ‚Nova Scotia’ ist der letzte der drei Titel und verwirrt durch die Namensgebung etwas, kommen die Herren doch von der West- und nicht der Ostküste. Der Titel ist etwas langsamer gestaltet, macht das Fehlen an Geschwindigkeit allerdings mit den einfachen, aber wirkungsvollen Riffs des Refrains wieder wett.

Die Band hat Stil und könnte, wenn sie endlich entdeckt werden würde, etwas im Heavy Rock Sektor erreichen. Einfach gut.

Winfried Bulach