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Blut geleckt

Label: Radar Music (2006)

Malm kommen aus Würzburg und machen Dampfwalzenrock from Hell, jedenfalls behaupten das die vier Jungs aus Bayern. 2000 gab’s den ersten Sprung auf den Markt, um ein paar Leute mit der Musik zu zermalmen. Dann waren drei Jahre Konzerte spielen und sich eine Fanbasis aufbauen angesagt, bevor der nächste Streich mit dem seltsamen Namen „Ssääärrsss L.A.“ das Licht der Welt erblickte. Die Kritiken zu dem Album waren nicht mal schlecht. Viele waren begeistert und Malm wurde mit Gruppen wie Helmet und Strapping Yound Lad verglichen. Die zwei Bassisten, die alles andere als normal für eine Band sind, haben scheinbar mächtig Eindruck gemacht. Doch nun zu „Blut geleckt“...

Wut, das ist das Erste, was der Hörer von Malm wahrnimmt. Sie ist der ständige Begleiter des Dampfwalzenrocks aus der Hölle. Authentisch kann man da nur sagen. Was der Sänger da raus schreit bringt alle Emotionen an den Konsumenten. Leider geht durch das Geschreie ein wenig der Text unter, so dass man nicht alles versteht, was die Stücke aussagen wollen. Musikalisch ist die CD solide aufgebaut. Keine unnötige Schnörkel, aber auch nicht langweilig, so könnte man den Rock bezeichnen den Malm spielt. Der immer präsente Bass ist das Markenzeichen der Würzburger, da wäre Potential für ein nettes Basssolo gewesen, das ohne Frage mal eine willkommene Abwechslung unter all den Gitarrensoli da draußen gewesen wäre. Musikalisch kommt keine Langeweile auf, aber die Schreiereien werden auf die Dauer sehr monoton. Dies hat zwei Gründe: Man muss sich zu stark auf den Text konzentrieren, was eher störend für unbeschwerten Musikkonsum ist, und es gibt keine Gefühlsbetonungen, sondern nur Wut, nicht mehr, nicht weniger. Da könnte der Sänger mal in die Hardcoreecke schielen und sich abgucken, was die Herren dort veranstalten, um mit der Stimme zu begeistern.

Das Potential ist da, nur ist es noch nicht gut genug ausgeschöpft worden. Wenn der Sänger an sich arbeitet und mehr Abwechslung in seinen Gesang bringt könnte aus Malm was werden, aber nicht wie auf „III“.

Winfried Bulach