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Slon EP

Label: Eigenproduktion (2004)

Seit 2002 gibt es Mahout Operator als Quintett und im selben Jahr kam schon ihre erste in Eigenregie produzierte Platte mit dem Namen „Ge Yo Loco”. Seitdem hat sich ihr musikalisches Potential stark erweitert. Gestärkt durch den Sieg beim Emergenza Südwestfinale 2003 und der Teilnahme am Emergenza Europafinale welches auf dem Taubertal Festival 2003 stattfand ging es weiter Fans mit ihren Liveshows in ihren Bann zu ziehen. Dieses Jahr kommt wieder eine EP heraus, allerdings dieses Mal auf einem Label.

Musikalisch befinden sich Mahout Operator zwischen vielen Musikrichtungen, weshalb sie ihre eigene, Maori-Freakmetal, erfunden haben. Schon bei ‚Underwater’ hört man die verschiedenen Einflüsse. Die Band klingt ganz gut, harte Gitarren, Verzerrer und andere elektrische Spielereien, die auch bei Linkin Park ihren Einsatz finden ergeben einen erstaunlichen Sound. Das Geschrei, das aus dem Hardcore entliehen wurde, passt nicht ganz so gut wie die normal gesungenen Passagen. Auch ein Didgeridoo hat seine weg in die Musik gefunden. ‚Triple Duck Attack’ erreicht am Anfang durch seine Samples eine urige Atmosphäre. Es fängt langsam an und steigert sich bis hin zum Refrain. Joshuas Stimme ist erstaunlich, denn er singt und schreit wofür andere Bands gleich zwei Sänger benötigen. Die Übergänge der Parts stimmen und wirken fließend. Etwas seltsam sind die Songtitel schon, wenn man so etwas wie ‚Shindönvaner’ hört. Der Anfang klingt afrikanisch durch das von Joshua gespielte Djembe. Elektrische Sounds und die Gitarreklänge lösen die Illusion wieder auf und man hört wieder den typischen, falls es so etwas bei Mahout Operator gibt, Sound der Band. Den Abschluss bildet der ‚Bonsai Pippi Song’ der Anfangs sehr asiatisch klingt. Es ist der langsamste Song der EP bei dem auch nicht geschrieen wird. Das Ende des Songs wird durch Lärm bestehend aus Samples gekennzeichnet.

Mahout Operator klingt sehr vielseitig und teilweise eingängig. Leider passt das Geschrei manchmal nicht ganz zum Sound, aber trotzdem kann man sich die Scheibe schon allein wegen ihrer Soundkombination anhören.

Winfried Bulach