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Legacy

Label: Roadrunner Records (2005)

Wenn man von den Wurzeln des Hardcore spricht, dann ist es unumgänglich, dass Bandnamen wie Gorilla Biscuits, Inrage, Unity oder ähnliche fallen werden. Große Namen heutiger HC Bands beziehen sich immer noch sehr gerne auf die Ursprünge in den hintersten New Yorker Straßen. Die letzte große Bewegung aus der New Yorker Musikbranche wurde zu einer Marke, mit weltweitem Ruf. Einen maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung tragen selbstverständlich Biohazard und die Geschwister-Combos Agnostic Front und Madball. Der NYHC steht seit den frühen 80’ern für eine der straightesten, rauhesten und konsequentesten Stilen seiner Sparte.
Genau wie diese gesamte Musikrichtung lebt die Band Madball von ihrem Einfluss, ihrem Ruhm, den immer noch antreibendem Spirit und einer Menge harter Arbeit. Auf zahlreichen Touren, unter anderem mit Bands wie Sick Of It All, Sepultura oder auch Hatebreed, bewiesen die vier Jungs aus Amerika, dass sie zu Recht für ihre exzellenten Live-Shows mit Lob überschüttet werden. Das unumstrittene Highlight der Band war wohl der Headline Auftritt 1995 beim Dynamo, als das Quartett vor 120.000 Menschen aufspielte.

Nun legen Madball mit „Legacy“ ein neues Brikett nach, das eingefleischte Fans mit Sicherheit umhauen wird. Für den NYHC ist die Platte von Zeuss (Hatebreed, Throwdown) sehr ordentlich produziert worden. Und vier Jahre nach ihrer Auflösung kommt die Band konstant und unaufhaltsam wie eine Lokomotive auf Roadrunner Records daher.

Und genau hier scheitert auch das Album bei mir. Leider kann ich in den Songs auf „Legacy“ nur sehr wenig Entwicklung seit der Bandgründung 1988 entdecken, und auch die Songs untereinander lassen keinen Mut zur Abwechslung erkennen. Die Hochgeschwindigkeitszüge fahren immer seltener, tja und manchmal hängt sogar ein Schlafwagen dran. Die Gitarre ist fett, doch mir etwas zu groovy, der Gesang ist stetig und monoton. Allerdings muss ich eingestehen, dass mich Madball mit ihren Alben noch nie komplett überzeugen konnten, ich sehe sie mir da doch lieber live an.

Tim Ruhl






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