Label: Mascot (2018)
Gie Krähen sind tot! Lang leben die Elstern! So ähnlich könnte man in Triumphgeheul ausbrechen, wenn man die erste Scheibe der Magpie Salute mit eigenem Songmaterial gehört hat. Eine Vorahnung dessen, was auf uns zukommt konnte man ja schon nach dem Erstling mit Coverversionen haben. Dass man hier psychedelischen Blues, Singer/ Songwriter-Perlen und soulig abgehangenen Rock geboten bekommen würde, war schon nach einem flüchtigen Blick in die Besetzungsliste offensichtlich: Der sympathische Sechser besteht zur Hälfte aus ehemaligen Black Crowes und hat zudem die letzten Jahre in der Liveband von Rich Robinson gedient. Keine schlechte Hausnummer also!
Das Ergebnis klingt wie alle guten Alben der Krähen früher auch wie eine Mischung aus hoher Musikalität und spontaner Jamsession. Dabei wird vieles auf den Punkt gespielt, an anderen Stellen weht ausreichend frischer Wind, um das Americana-Flair frei vor der Nase zu haben. In heutigen Zeiten, in denen durchschnittlich drei Jahre zwischen zwei Produktionen einer Band liegen, ist es recht erstaunlich, dass binnen Jahresfrist nun zwei Silbertaler erschienen sind und High Water II bereits für das kommende Frühjahr angedacht ist. Ich schließe daraus, dass die Elstern wirklich Spaß daran habenm niteinander zu arbeiten. Das war bei den Krähen beileibe nicht immer so...
Frank Scheuermann
9,5/10