- Der Unbekannte
- Telefonlied
- Dreizehn
- Haarschnitt
- Dauerlauf
- Gib mir den Tod (Fortsetzung und...)
- Licht und Dunkelheit
- Mitternacht
- Farblich Gesehen
- Heute
- Vergesslichkeit
- Flucht
- Das Disco-Lied
- 30 Grad - / 30 Grad +
- Gib mir den Tod
- Unmodern
- Das Disco-Lied (Live)
- Claudius Drumsolo
- Gib mir den Tod
- Vergesslichkeit
CD 2:
- R.A.G.
- Neues aus Hong Kong
- Für Frau Krause
- Kinderfest
- Kein Film
- Für Frau Krause (including TheRe...)
- Das Tier (Live)
- Farblich Gesehen (Live)
- 13 (Live)
- Sinnloz (Live)
- Licht und Dunkelheit (Live)
- Mitternacht (Live)
- Der Unbekannte (Live)
- Telefonlied (Live)
- Gib mir den Tod (Live)
- Für Frau Krause
- Schritt für Schritt
- 13
- Neues aus Hong Kong
- Heimweh
- Sinnloz/ Anakonda
- Blaue Matrosen
- Telefonlied
Label: SPV (2009)
Es ist jetzt schon satte dreißig Jahre her, dass die ersten Interpreten in Deutschland sich aufmachten das zu treiben, was man dann die NDW nannte. Als Deutscher blickte ich immer neidisch über den Ärmelkanal, da die Briten zeitgleich die NWoBHM hatten, die mich damals viel brennender interessiert hätte. Dort hatte man Diamond Head, Angel Witch, Tygers Of Pan Tang und Samson, während ich mit Gute-Laune-Musik a la Nena, Markus und Fräulein Menke genervt wurde. Die Traumata von damals habe ich mittlerweile auch ohne Inanspruchnahme eine Psychologen verwunden und ich kann die damalige deutschsprachige Musik mit einigem Genuss als Tagebuchmusik goutieren.
Eine der damals nicht so erfolgreichen Bands waren Der Moderne Man, die allerdings genretypisch gearbeitet haben. Vom Punk und der New Wave beeinflusste Songs mit frechen und zum Teil humorigen Texten wurden den Fans damals um die Ohren gehauen. Eines der großen Geheimnisse damals war die Nähe der Musiker zu ihrem Publikum: Kaum einer spielte sein Instrument besser als die Leute unten im Saal es gekonnt hätten. Aber das wurde durch überbordende Kreativität wieder wettgemacht. Natürlich gab es auch damals die Musiker, die dem Publikum den Dilettantismus nur vorgespielt haben (z.B. Carlo Karges, der Gitarrist von Nena, der in den 70ern schon mit den Krautrockern von Novalis unterwegs war oder Kalle Kravinkel von Trio, der schon auf verschiedene Releases im Progbereich mit seiner Kapelle Cravinkel verweisen konnte), aber „Der Moderne Man!“ waren wirklich Jungs von der Straße, die mit viel Engagement und wenig Sachverstand herangegangen sind. Die Songs klingen dabei aber immer noch frisch, da sich eben vieles im Garagensektor niemals ändern wird. Von Produktion kann man stellenweise nicht wirklich reden, aber das erhöht in meinen Ohren nur den Kultcharakter. Auf "Drama, Spiel & Blut" werden nun in ordentlich restaurierter Form die ersten Scheiben von Der Moderne Man inklusive allerlei unveröffentlichter Tracks auf den Markt gebracht. Ein weiterer Teil ist in Vorbereitung und wird vermutlich bei entsprechenden Absatzmöglichkeiten demnächst auf uns losgelassen. Mir jedenfalls macht diese Musik mehr Spaß als damals und ich kann das mit entsprechendem zeitlichem Abstand richtig genießen.
Frank Scheuermann