Reviews

Zeta Reticuli Blues

Label: Tee Pee Records (2014)

Vor etwa zwei Jahren konnte ich der meiner Meinung nach ersten Scheibe der US Amerikaner von Lecherous Gaze  einige charmante Seiten abgewinnen. An der grundsätzlichen stilistischen Orientierung des Vierers hat sich nicht viel geändert. Hier dominieren Proto-Punk Erinnerungen à la Stooges, MC5, der Original Alice Cooper Band, Schnodderrock im Stile von Motörhead (ohne jemals deren zwingende Momente auch nur ansatzweise zu tangieren!) und ein paar Psychedelic-Elemente und hin und wieder sogar ein Anklang an Surfsounds.

 Dazu kommt einer der markantesten Nicht-Sänger der Szene, dessen Organ an einen altersschwachen Lemmy erinnert. Mit Blues hat die Scheibe eigentlich herzlich wenig zu tun, wenn man außer Betracht lässt, dass mit "Baby Please Don't Go" eine Nummer am Start ist, die schon seit Jahrzehnten als absoluter Bluesklassiker gilt, und die Schon Leute wie Ted Nugent, der reichlich bekloppte Barbecue Autist aus Detroit und die Australier von AC/DC durch den Hardrockwolf gedreht haben. Lecherous Gaze hauen aber etwas derber in die Saiten, respektive Felle.

"Zeta Reticuli Blues" ist eine mit recht mäßigem Sound gesegnete Platte, die zwar grundsätzlich einen gewissen Spaßfaktor hat, aber in keinerlei Hinsicht neue Maßstäbe setzt.

Frank Scheuermann

7/10