- Breath & A Scream
- Beast In The Box
- When You Bleed
- Vaccine
- Ever Higher
- Zero The End
- The Evil That You Are
- Awaken
- Cromanic
- Goodbye Utopia
- Inner View
- Closer To None
Label: Edel (2003)
Die Namen Lynch Pilson dürften jedem Dokken Fan ein Begriff sein, beide hatten maßgeblichen Anteil an den Erfolgen der amerikanischen Metal Band. Nach dieser überaus erfolgreichen Zeit streben die beiden nun mit ihrem Debüt Album „Wicked Underground“ die nächste Stufe ihres musikalischen Schaffens an. Komplettiert werden die zwei von Drummer Michael Frowein, den Lynch bei einer Schlagzeug Audition entdeckte. Auch wenn wir es hier mit den beiden Songwritern von Dokken zu tun haben, sind Vergleiche mit früheren Werken der Amerikaner fehl am Platz. „Wicked Underground“ tendiert in Richtung AOR, zeichnet sich durch melodiösen Charakter und starke Gesangslinien aus. Da George Lynch nicht erst seit gestern Gitarre spielt, bekommt man auf diesem Sektor einiges geboten, vor allem das Riffing zum Opener ‚Breath & A Scream’ trifft genau den Nerv des Zuhörers. Ab und zu ertönen auch die Akustik Gitarren (‚Ever Higher’, ‚Closer To None’), mit verzehrten Stimmmustern sowie Elektronik Elementen wird ebenfalls gearbeitet (‚Vaccine’, ‚Awaken’). Jeff Pilson ist eigentlich der typische Sänger für eine AOR Band: weiche, melodische und vor allem einfühlsame Vocals, die sich gut mit den nicht allzu harten Songs ergänzen. Bisher hört sich das alles ja ganz gut an, doch über den CD-Player in meinem Auto wird diese Scheibe nicht hinaus kommen. Insgesamt wirkt mir das Material zu weich, gute Ansätze sind durchaus vorhanden (vor allem die Gitarren), doch der letzte Kick stellt sich nicht ein. Bis auf den bereits erwähnten Opener, das fulminante ‚Ever Higher’ sowie ‚The Evil That You Are’ läuft die Scheibe genauso glatt durch wie sie produziert wurde.
Wem Hard Rock zu heftig und normaler Rock zu langsam ist, der ist hier genau richtig. Mit Dokken haben sich Lynch und Pilson in den Metal Annalen verewigt, mit „Wicked Underground“ wird dies wohl kaum gelingen.
Oliver Bender