Reviews

Last Of A Dying Breed

Label: Roadrunner Records (2012)

Lynyrd Skynyrd haben wie keine andere Band Schicksalsschläge wegstecken müssen. Vom legendären Flugzeugabsturz, bei dem Ronnie Van Zant, Steve und Cassie Gaines umgekommen sind, bis hin zum Tod von Allen Collins, Leon Wilkinson und Billy Powell - sie hatten mehr Todesopfer als andere Bands Mitglieder. Und immer wieder sind sie aus den Ruinen auferstanden. Und das wird vermutlich so weitergehen, solange Johnny Van Zant, Ricky Medlocke und vor allem Gary Rossington noch am Leben sind.

"Last Of A Dying Breed" ist ein typisches Lynyrd Skynyrd Album geworden, das vom Leben einfacher Menschen im amerikanischen Hinterland lebt - Großstadteuphorie und Hektik such man hier vergebens. Alles spielt sich ab in den gewohnten Genres Hardrock, Blues und einem Schuss Country. Die Band aus Jacksonville, Florida, weiß dabei über die gesamte Distanz zu überzeugen. Vom herzhaften Rocker 'Last Of A Dying Breed' bis hin zum abschließenden auf Dobrogitarren vorgetragenen 'Start Livin' Life Again' bieten sie das gesamte Spektrum ihrer Möglichkeiten auf - und das sind eine ganze Menge. Mit 'Homegrown' haben sie sogar eine Nummer dabei, die von Rhythmik und Text her an Alice Coopers 'What Baby Wants' (das Duett mit Popsternche Ke$ha) erinnert und für Südstaatenverhältnisse unglaublich tanzbar daherkommt.

Bob Marlette hat am Produzentenstuhl gute Arbeit geleistet und bringt den Lynyrd Skynyrd Sound ins Jahr 2012. Natürlich wird es die ewigen Stänkerer geben, die Probleme mit diesen patriotischen Songtexten haben, aber das sehe ich persönlich nicht so. Denn die Band unterstützte schon von jeher eher die Demokraten und außerdem sind es eben die Lebensfragen amerikanischer Kleinbürger, ihre alltäglichen Probleme, mit denen sich Johnny Van Zant auseinandersetzt - genauso wie es sein 1977 verstorbener Bruder Ronnie zuvor getan hatte. Für mich eine der sehr schönen Überraschungen des Jahres.

Frank Scheuermann






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