Reviews

Destruction Time Again

Label: Escapi Music Group (2006)

Benannt haben sich Loch Vostok nach einem unter dem Eispanzer der Antarktis liegenden See - und genauso verheißungsvoll und ungewöhnlich wie die Wahl des Bandnamens klingt die Musik der seit fünf Jahren bestehenden Truppe. Irgendwo zwischen den Eckpunkten melodischer Death Metal und Progressive Metal angesiedelt, präsentiert sich ihr musikalisches Erzeugnis abwechslungsreich, avantgardistisch, originell, melodisch, anspruchsvoll sowie mit vielen Überraschungsmomenten garniert. Loch Vostok bedienen sich auf gekonnte Weise vieler Stilistiken und Tempi, setzen zielführend Keyboardsounds ein und ergänzen den angerauten hohen Gesang perfekt durch gefälliges Todesröcheln. Ab und zu mischt sich gar ein Black-Metal-Part in die vielschichtige Soundlandschaft.

Ihr Handwerk verstehen sie bestens - sowohl in spieltechnischer als auch in kompositorischer Hinsicht. Die Refrains belagern umgehend die Ohrmuscheln, ohne dabei jedoch biederen Pop-Appeal zu versprühen; vielmehr gehen sie in die Tiefe. Songs wie ‚Humanitx’, ‚Rebound’ oder ‚Falself’ können mit einigem Recht als kleine Juwelen bezeichnet werden. Leichte Soilwork-Anleihen sind streckenweise zwar auszumachen, aber jegliche Vergleiche werden notwendig hinken oder zumindest leicht in die Irre führen. Loch Vostok beschreiten ihren eigenen Weg - und es bleibt zu hoffen, dass selbiger steil nach oben führen wird, denn verdient hätten sie es. Eine beachtliche Vorstellung.

Stefan Raehse






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