- Cult Of Denial
- The Arsonist
- Emotional Coma
- Clones Of Fate
- The Edge Of The Razor
- Toxication Rave
- Trafficking
- Bloodstained Soli
- Soultaker
- Hatred's My Fuel
- Sorcerers
Label: AFM Records (2007)
Das bisherige Schaffen von Lions Share ist bis dato völljg an mir vorbei gegangen. Umso erstaunter nahm ich zur Kenntnis, dass die Schweden bereits seit 1998 aktiv sind und mit "Emotional Coma" bereits ihr fünftes Studioalbum an den Mann bringen. Wieder was gelernt und den CD-Player gleich mal den Nordlichtern vorgestellt.
Stilistisch spielt die Band klassischen Heavy Metal mit einer sehr aggressiven Grundausrichtung, deren Sound trotzdem sehr modern rüberkommt. Vergleiche mit anderen Formationen fallen schwer, am ehesten fallen mir da die Amis von Crescent Shield ein, die in eine ähnliche Richtung tendieren, auch wenn Sie es wesentlich melodischer umsetzen. Die Stärke von Lions Share sind gradlinige, kernige Stücke, die ihre Power aus riffgewaltigen und straighten Akzenten bezieht. So geben sich Songs wie der Opener 'Cult Of Deniel', 'The Edge Of Razor' und 'Soultaker' die Klinke und wirbeln die Matte ordentlich durcheinander. Interessanterweise brilliert auf diesem Album jedoch nicht die Basis, sondern jene Tracks, die aufgrund ihrer Vielfalt aus diesem Schema ausbrechen. Da wäre zum Einen der Titelsong, der insbesondere durch die Breaks und sanften Töne seine Stärke bezieht, 'Clones Of Fate' zeigt die Band in eingängigem Powermetalsegment, während der vielleicht beste Song 'Trafflicking' durch die hervorragenden Gesangslinien und ausgezeichneten Chorus zu glänzen weiß. Im Angesicht dieser energiegeladenen Stücke verwundert es dann auch nicht, dass der Einsatz von Frontmann Patrick Johannsson (Astral Doors) wie die Faust auf's Auge passt. Kritisch anzumerken sei lediglich, dass bis auf die erwähnten Sahnestücke die Struktur der restlichen Tracks oftmals zu ähnlich klingt und man sich ein wenig mehr wünscht als "nur" aggressive Klangstrukturen. Das die Band dennoch um Abwechlsung bemüht ist, beweisen zum Einen die genannten Highlights, zum Anderen auch Gastauftritte nicht unbekannter Protagonisten (u.a. Glen Drover von Megadeth und Bruce Kulick von Kiss), was letztlich in einem Cover von Angel Witch (Sorcerers) mündet.
Interessante Mischung, mit der Lions Share hier aufwarten. "Emotional Coma" hat unbestritten seine Glanzpunkte, für die es sich eindeutig lohnt, mehr als nur ein Ohr zu riskieren!
Oliver Bender