Reviews

Take A Look In The Mirror

Label: Sony (2003)

Etwa eineinhalb Jahre nach ihrem letzten, nicht sehr erfolgreichem, Album „Untouchables“ bringen die Mannen um Jonathan Davis ihr neuestes Werk „Take A Look In The Mirror“ auf den Markt. Es sollte wieder „Back To The Roots“ gehen und deshalb nahm Jonathan höchstpersönlich den Platz hinter den Reglern ein. Dieses Mal wurde nicht auf Perfektion gesetzt, sondern auf die Wirkung des Moments, die der Platte Leben einhauchen soll, wie Bassist „Munky“ in einem Interview erzählte.

In der Tat, bei ‚Right Now’ hört man gleich den Unterschied zum letzten Album. Die Gitarren wurden wieder mit harten Riffs traktiert und heraus kam ein sehr eingängiger Song der einen zum Mitsingen einlädt. Der nächste Titel ‚Break Off Some’ erinnert, während des Chorus, entfernt an die Melodie von ‚Somebody Someone’ und ist mit der härteste Song auf der Scheibe. ‚Did My Time’ aus dem Soundtrack zu Tomb Raider II wurde nicht auf diesen gepresst, sondern extra für dieses Album aufgespart. Als Gast tritt Nas in ‚Play Me’ auf und zeigt, dass Rap extrem gut in die musikalisch harte Umgebung passt. Dass das Album an das Debüt angelehnt ist merkt man bei ‚Let’s Do This Now’, das Erinnerungen an ‚Shoots And Ladders’ wach werden lässt, wenngleich es schneller ist als dieses. Der bemerkenswerteste Track auf dem Album ist, auf Grund seines Hintergrunds, ‚Y'all Want A Single’. Im Interview erläuterte „Munky“, dass der Song ein großes „Fuck You“ an Label und Management ist, weil diese nach der Ozzfest-Tour Druck auf die Band ausgeübt hatten, eine erfolgreiche Single zu schreiben. Er steigert sich von dem normal gesungenen „You all want a Single? Say Fuck that” hin zum, für Jonathan typischen, geschrieenen Refrain.

Insgesamt gesehen ist das Album ein wirklich positiver Rückschritt der Band zu ihren Wurzeln. Wer „Untouchables“ nicht mochte, weil es zu kommerziell und weich klang, kann hier ruhig zugreifen, denn der gute alte Korn Sound, mit den harten Gitarren und Bässen, ist zurück.

Winfried Bulach