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Hordes Of Chaos

Label: SPV (2009)

Seit über zwanzig Jahren knüppeln sich Kreator schon durch die deutsche Metal-Botanik. Mit "Hordes Of Chaos" haben sie es locker geschafft, den Status von "Enemy Of God" zu verteidigen und ihre Position zu festigen und auszubauen.

Dabei kommt es dem Sound extrem zugute, dass man den Irrsinn anderer Thrashmetalbands nicht nachmacht, die das Schlagzeug komplett triggern zugunsten eines technischeren und somit robotermäßigeren Sounds. Die hier zur Schau gestellte Aggression an den Drums wirkt bei aller Brutalität immer noch menschlich und nicht so entmenscht wie bei vielen anderen Produkten des Genres.

Milles Gesang ist immer noch so nach vorne peitschend, wie man das von früher her kennt. Ihm scheinen seine Texte, die sich wie immer jenseits der Metal-Klischeekiste bewegen, in diesem Fall besonders wichtig gewesen zu sein. Kann man auch nachvollziehen, wenn man sieht, wie durch bigotte Lügerei unser toller Planet so nach und nach in Schutt und Asche versinkt.

Mit "Hordes Of Chaos" haben Mille und Co. Eine Dampframme an den Start gebracht, die ihresgleichen sucht und vielleicht nur von Thrashlegenden wie Slayers "Reign In Blood" getoppt werden können. Ja, Ihr habt hier richtig gelesen. So weit muss man m.E. gehen, wenn man die Dimension dieser CD richtig beschreiben möchte. Auf jeden Fall sind Kreator seit ca. 1990, als ich sie das erste Mal erleben durfte einen weiten Weg gegangen.

Frank Scheuermann