- Khymera
- Strike Like Lightning
- Shadows
- Who’s Gonna Love You Tonight
- Living With A Memory
- Bless A Brand New Angel
- Written In The Wind
- Without Warning
- How You Gonna Live Without Love
- Say It With Love
- Love Leads The Way
- Tears On The Pages
Label: Frontiers Records (2003)
Wie oft hat’s das schon gegeben: bekannte Musiker die sich zusammen schließen um Songs anderer Leute einzuspielen. Oftmals empfinde ich diese Konstellationen mehr als überflüssig, deshalb bin ich dieser Scheibe auch mit etwas Skepsis entgegen getreten. Und siehe da, wer nicht viel erwartet, wird umso größer überrascht. Hinter dem Projektnamen Khymera verbergen sich Gitarrenvirtuose Daniele Liverani (Genius Rock Opera) sowie Sangesgott Steve Walsh von Kansas. Namen, die schon einmal für ein gewisses Maß an Qualität stehen und genau das bekommt man auf dem Album auch geboten. Die beiden haben sich Tracks bekannter Songschreiber wie Jim Peterik (Survivor), Russ Ballard oder Kip Winger angenommen, herausgekommen ist ein Ohrenschmaus für alle Melodic Rock Fans. Die Musik ist ein Mix aus härtereren Rock Songs und kraftvollen Balladen, hier und da sind auch leichte Pop Einflüsse zu vernehmen. Beim Durchhören des Albums sind mir sofort Soundtracks zu Filmen wie Top Gun, Over The Top oder zum Teil auch Rocky eingefallen, die allesamt ebenso wie Khymera den typischen Sound von Freiheit verkörpern. Steve Walsh ist natürlich über jeden Zweifel erhaben, bringt zum Teil auch wenig Blues in den Stücken unter und prägt jeden Song auf seine einzigartige Weise. Für den ein oder anderen wirken die teilweise hohen Vocals vielleicht gewöhnungsbedürftig, belegen aber zugleich auch die stimmliche Vielfalt des Kansas Frontmanns. Unterstützt wird er zumeist von erstklassig arrangierten Chören, deren melodische Ausrichtung ebenfalls typisch für dieses Album sind. Nicht zu vergessen ist Daniele Liverani, der dem Material seinen eigenen Stempel aufdrückt, sein Spiel ist dominant aber nicht aufdringlich, auch hier biete sich so einige überraschende Parts. Das Album kann man problemlos durchhören, lediglich ‚Without Warning’ fällt ein bisschen ab. Als alter Pulp Fiction war ich zudem hoch erfreut, Samuel L. Jacksons legendäres Bibelzitat bei dem Song ‚Shadows’ zu hören, mit dem der schwarze Mann für viele das Ende einleitete.
Khymera ist ein Melodic Rock Album vom Feinsten, dass man unbedingt mal antesten sollte.
Oliver Bender