Reviews

Blood, Rock'n'Roll & Black Angels

Label: Metal Breed Records (2005)

1998 als die Band Clandestine musikalisch in Trümmern lag, wurde Kaptain Sun aus diesen Trümmern zusammengebaut. 5 Jahre existierte Clandestine bis es durch Besetzungs- und Aufgabenwechsel dazu kam, dass aus der Gothic Metal Band, die nach Paradise Lost oder My Dying Bride klang, eine Band wurde die eher spielte wie Gorefest oder Cathedral. Deshalb musste der unpassende Name geändert werden. 2000 kam der erste Release, eine 6 Track EP, auf den Markt. Man gründete sein eigenes Label, Metal Breed Records, um das Debütalbum zu herauszubringen. Nun kommt Langrille Nummer Zwei auf den Markt.

Mit Cathedral hat der Sound sehr wenig gemein, denn Kaptain Sun spielt richtig dreckigen Rock’n’roll. Den Gesang und die Musik könnte man wesentlich besser mit Motörhead vergleichen. Raue, rotzige Vocals, die immer mal wieder das Wörtchen Baby vorbringen, wie es auch bei Monster Magnet Tradition ist, prägen das Bild der Nordeuropäer. Die Beschreibung der Band selbst passt bestens: Die Scheibe ist eine Fahrt in einem Auto bei 180 km/h, wobei James Hetfield am Steuer sitzt und Zakk Wylde zusammen mit Dave Wyndorf die übrigen Plätze besetzen. Schnell und kompromisslos wie die Musik, sind auch die Texte von Kaptain Sun, die den Rock’n’roll mehr als nur verehren. Wenn man sich einen Gesamteindruck machen wollte bräuchte man nur zwei Tracks hören, die einen überzeugen: ‚Selfdestruction’ und der Titeltrack ‚Blood, Rock N' Roll & Black Angels’. Obwohl die Stimmung etwas düsterer Natur ist, was angesichts der Wohnlage der Gruppe nicht verwunderlich ist, hat man jede Menge Spaß, wenn die Gruppe über ‚Psychotwins’ und ‚Electric Angels’ singt, wobei hier der eine oder andere Growlanfall fällig wird. Die Truppe zeigt, neben den großen Namen die sonst noch von da oben kommen, dass aus Skandinavien nicht nur der Nachwuchs in Sachen Metal, sondern auch in Sachen Rock gesichert ist.

Motörheadfans sollten unbedingt den Klängen von Kaptain Sun lauschen, denn diese sind ein guter Zeitvertreib bis zum nächsten Output der Briten.

Winfried Bulach






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