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Return Of The Mother Head's Family Reunion

Label: Frontiers Records (2007)

Was ist nicht schon alles über den hochbegabten Gitarre spielenden Beau geschrieben hat, dessen musikalischer CV sich wie das wo is who der internationalen Rockszene liest...Aber bei aller Griffbrettakrobatik, die der Mann mit dem auf Deutsch so schrecklich klingenden Nachnamen bereits abgeliefert hat, hat mir bislang eine Scheibe am besten gefallen, die auf traditionellen 70er Hardrock mit leichten Funkbezügen gesetzt hatte: Mother Head’s Family Reunion aus dem Jahr 1994. Nach nunmehr fast eineinhalb Jahrzehnten finde ich nun in meinem Briefkasten eine CD, die optisch ähnlich aufgemacht ist und eben auch fast denselben Titel trägt. Was hat es denn nun mit dieser "Mother Head's Family Reunion"-Reunion auf sich? Vom Personal her erst einmal gar nichts, denn außer Herrn Kotzen ist keiner der ursprünglichen Mitstreiter dabei. Dafür aber musikalisch umso mehr! Es erscheint so, als sei zwischen den beiden Platten vielleicht gerade einmal ein Jahr verstrichen. Die Musik ist extrem Songtauglich komponiert, solistische Egomanie ist - Gott sei Dank! - zu keinem Zeitpunkt vorhanden. Richie singt sich die Seele zu funky Hardrocksongs aus dem Leib und brilliert ganz nebenbei unaufdringlich auf der Gitarre. Dabei knallen die Hooklines ganz unerbittlich in die Gehörgänge, sporadisch eingestreute Hammondklänge vertiefen das sowieso schon wohlige 70er Feeling. Von diesem Stoff könnte ich zumindest niemals zuviel bekommen.

Wer in besonderem Maße auf Gruppen wie Grand Funk Railroad, Jimi Hendrix,und leichte Sly & The Family Stone Anklänge steht sollte unbedingt einmal ein Ohr riskieren. Mir geht jedenfalls bei groovigen Wahwah-Gitarrenklängen das Herz auf! Anspieltip: Fooled Again. Besser geht es kaum!

Frank Scheuermann