Reviews

Sängerkrieg

Label: Universal (2008)

Drei Jahre sind seit dem letzten Album mittlerweile ins Land gegangen, während dessen die Band Livematerial in Form von einer DVD und einem Livealbum veröffentlicht hat. Viel getourt wurde während dieser Zeit natürlich auch, selbstverständlich, da das Livematerial erst einmal aufgenommen werden musste. Nach der Zeit des "Beine hochlegens" bzw. tourens begab sich die Truppe ins Studio und lud noch ein paar Gastmusiker ein um den Stoff etwas aufzupeppen. Jose Andrea von Mädo De Oz beispielsweise ist in 'En Este Noche' zu hören, während Tommy Victor von Prong seine Stimme im Hintergrund von 'Sängerkrieg' austoben darf. Doch nun zum Album selbst...

Den Stil von In Extremo muss man nicht erläutern, denn das mittelalterliche Gerocke sollte in deutschen Gefilden ein Begriff sein. Die neue Scheibe soll ein paar stiladditionen erfahren haben, was sich in dem Einflechten des Dudelsacks in sehr rockige und weniger mittelalterliche Stücke, wie dem Opener 'Sieben Köche', der Fall ist. Textlich dreht das Stück sich um die Band, in welcher jedes Mitglied ein Koch ist und sich einbringt um die Gerichte (in diesem Fall die Songs) gelingen zu lassen. Das Titellied 'Sängerkrieg' stellt wohl mal wieder einen Seitenhieb auf ihre "Konkurrenz" in Form von Subway To Sally dar, was bedeutet, dass der Privatkrieg musikalischer Art ein weiteres Kapitel schreibt. Besonders herausstechend ist nur der Text, da die Musik Standardkost ist. Ganz anders präsentiert sich hier 'En Esta Noche', welches durch Dudelsackspiel, Harfenklänge und den Gesang eine ganz eigene Note bekommt. Das Stück ist eine Perle unter seinesgleichen und hinterlässt einen Ohrwurm den man nicht so schnell wieder loswird. Ähnlich wirkt 'Flaschenpost' mit seinen Schalmeiklängen und den harten Riffs, die zuhauen, dass kein Gras mehr wächst. 'Frei zu sein' hingegen ist durch musikalisch und worttechnisch ein sehr eingängiges Stück, welches Live bestimmt zum neuen Publikumsliebling avanciert. Die übrigen Werke überzeugen, ebenfalls und ergeben so ein nettes Scheibchen von In Extremo.

Die Jungs haben es wieder geschafft und an ihrem Stil geschliffen ohne ihn zu verstümmeln. Etwas mehr Rock und dennoch auch gewohnte Kost machen "Sängerkrieg" zu einer willkommenen Anschaffung für die geneigten Hörer und Freunde des Genres.

Winfried Bulach 






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