- Death On The Road
- Road Of Bones
- Scarlet Enigma
- March To The Guillotine
- Wings Of The Blackheart
- Hymn Of Erin
- Phoenix
- Broken Glass
- Castle In The Clouds
- God Of Vengeance
- Rheinheitsgebot
Label: Cruz Del Sur Music (2007)
Vor 20 Jahren hätte wohl keiner daran geglaubt, dass heutzutage Metalbands erfolgreich sind, die opernhafte Diven als Sängerin haben oder à la Rhapsody fast schon mehr Klassik als Metal verkörpern. Wie es in einem Conan Film so schön hieß: "Als der Stahl noch die Welt regierte"..., aus dieser Zeit hätten auch Ignitor stammen können. Aber nein, wir haben es hier nicht mit einer überalterten Truppe zu tun, die den alten Zeiten nachjammert. Ignitaor stehen vol im Saft und fröhnen lediglich den guten alten Tagen. Und so ist das erste Release der Amerikaner so ziemlich die traditionellste Platte, die mir in letzter Zeit untergekommen ist.
Hier kann man mit Fug und Recht behaupten, dass die Amis Heavy Metal aus Überzeugung spielen. Diese Scheibe ist nicht nur beeinflusst von der 80ern, sie verkörpert diese Periode wie wohl kein anderes Release aus der Gegenwart. Von der ersten Sekunde an, beginnend mit dem Titelsong als Opener, breschen die Gitarren vor und lassen einem bis zum Ende kaum noch Luft schnappen. Der Sound der Platte ist zeit- bzw. vergangenheitsgemäß und dürfte bei dem oder anderen Alteingesessenen Erinnerungen wecken, als die Matte noch komplett bedeckt war. Interessanterweise hat die Band eine Sängerin namens Erika, die jedoch derart rau singt, dass man sie fast schon für einen Mann halten könnte. Dass die Dame ihren Job nicht schlecht macht, stellt insbesondere 'Scarlet Enigma' heraus, welches des Öfteren durch sehr hohe Gesangsparts auffällt. Neben dem traditionellen Sound lassen einem auch die Songtexte ein ums andere mal schmunzeln, hier sei vor allem 'March To The Guillotine' erwähnt dass im Refrain durch die immer wiederkehrenden "March", "March" Schreie im Kitschfaktor kaum noch zu überbieten ist. Alles in allem erinnern Ignitor von ihrer Gangart her ein wenig an die deutsche Formation Solemnity, die genauso ihren Stil runterspielen, ohne sich Gedanken um das Drumherum zu machen. Das der Spaß auf dieser Scheibe nicht zu kurz kommt, wird final durch das 'Rheinheitsgebot' untermauert, eine Ode an den Alkohol, die zum Teil auf Deutsch gesungen wird.
"Road Of Bones" wird zweifelsohne die Gemüter spalten. Die einen werden es als Blödsinn und überflüssig abtun, die anderen werden sich den Spaß geben und eine durchaus gute Platte öfter mal rotieren lassen. Ich für meinen Teil gehöre zur letzteren Kategorie und auch, wenn diese Platte der ganz große Erfolg verwehrt bleiben dürfte, mit einem haben Ignitor definitiv recht: "Rheinheitsgebot, Metal Is The Law". In diesem Sinne: Prost, Fuckers!
Oliver Bender