Reviews

The Glorious Burden

Label: SPV (2004)

Da liegt sie nun also, die Messlatte für den "Neuen" bei Iced Earth…

Der "Neue" ist zwar nicht mehr ganz so neu im Musikbusiness, trotzdem ist es kein Zuckerschlecken, das Erbe von Ausnahmesänger Matthew Barlow bei einer so renomierten Band wie Iced Earth anzutreten. Tim „Ripper“ Owens aber ist fast genauso renomiert, wie die ganze Band Iced Earth, nur stellt sich nach der Singleauskopplung die Frage, ob das Album „The Glorious Burden“ die Vorschusslorbeeren der Single „The Reckoning“ halten kann?

Mit dem ersten Song ‚Declaration Day’ ist den Jungs um Jon Schaffer gleich mal ein Volltreffer gelungen, denn der Opener kommt mit einem schweinegeilen Refrain - in bester Iced Earth Manier - zum Mitgröhlen durch die Boxen geblasen. Auch passt die höhere Stimme von Tim Owens optimal zum rohen und puritanischen Metal in ‚Declaration Day’. Song Nummer zwei nimmt aber gleich wieder den Wind aus den Segeln bevor das Boot an Schnelligkeit gewinnt, da ‚When The Eagle Cries’ eine Art Hymne an den 11.September 2001 ist und demnach sehr langsam angeht. Bei allem Respekt vor diesem Ereignis und dessen Auswirkungen, warum müssen heute – 2004 – immer noch Stücke in solch patriotischer Art und Weise geschrieben werden? Im Booklet, welches sehr schön mit viel Grafiken zu den Songs gestaltet ist, sieht man bei ‚When The Eagle Cries’ den amerikanischen Weißkopfadler weinend vor den World Trade Türmen tronen. Ich glaube mir wird irgendwann noch mal richtig schlecht bei all dem Patriotismus, den diese Herren in Übersee zum Teil an den Tag legen. Gehen wir aber mal von dem von Patriotismus triefenden Texten und Bildern im Booklet weg und schauen uns lieber weiterhin die wirklich gute Musik an. Da haben wir beispielsweise noch den Song ‚Attila’, welcher wieder etwas mehr Aggressivität an den Tag legt und sehr eingängig ist. Neben den beiden Singleauskopplungen ‚Hollow Man’ und ‚The Reckoning’, welche beide das Niveau des Albums ohne Probleme mitgehen können, weiß auf jeden Fall noch ‚Waterloo’ sehr zu gefallen durch seine schöne Melodieline.

Zur Perfektion aber hätten die Jungs ohne Probleme den Song ‚Red Baron/Blue Max’ weglassen können, welcher meiner Meinung nach melodisch wie auch stilistisch nicht in das gute Album hineinpasst.

Trotzdem kann mal sagen, dass „The Glorious Burden“ ein Top-Album ist, welches viele Freunde finden wird und die Tränen nach Matthew Barlow trocknen lässt. Weiter so Jungs!

Thomas Schmitt