Reviews

Blues From Hell

Label: Black Lodge (2004)

Als „Swedish Punkrockers“ im Faltblatt angekündigt, veröffentlichen 69-Hard ihr zweites Album. Ersteres ist mir leider unbekannt, soll aber starke Rockabilly Einflüsse besessen haben. Diese sind auch auf dem Zweitwerk vorhanden, mischen sich aber mit etwas Punk und vielen Bluesrockstrukturen, was bei dem Albumtitel nun auch nicht sonderlich verwundern sollte. Sehr eingängig gespielte Songs, die häufig etwas an den Rock‘n‘Roll der 50er Jahre erinnern, werden mit Dreck in den Saiten angerissen. Manchmal ist auch zu viel des Guten, da es in den Feinheiten etwas matscht, was die Band nicht nötig haben sollte. Stören tut dies aber kaum, da auch der Sänger ein altes Rock‘n‘Roll Feeling zu vermitteln weiß, immer mit viel Hall oder auch verrückt schreiend. Die eingängigen Backvocals („Yeah, Yeah, Yeah“ usw.) tragen ebenfalls zum Gute-Launegefühl der 32minütigen Platte bei. Als Bandreferenzen sind zu nennen, softe Gluecifer als oberer Härtegrad und auch The Nomads, von denen auch der leicht poppige Appeal (im besten Sinne der Worte) kommen könnte. Weiteres Qualitätsmerkmal der CD ist, dass die Platte gut beginnt, sich aber im Verlauf klar steigert, zunächst ‚One Good Reason‘, dann mit ‚Dogs‘, ‚Do You Wanna Go Faster‘ und vor allem mit dem Titelsong, eingeleitet wie eine alte LP, zu Hochform aufläuft. Gerade der Bass wird herrlich eigen und unverzerrt bedient, was den Groovefaktor der Platte erhöht. Bleibt zu sagen, dass der Sommer vor der Tür steht und 69-Hard ein Album für Party, gute Laune und Frauen aufgenommen haben. Gleich mal ein Bier trinken.

Christian Kremp