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Calling The Public

Label: Burning Heart Records (2001)

Überraschender Weise haben sich die vier Schweden von 59 Times The Pain in ruhigere Gewässer gewagt und mit „Calling The Public” ein typisches 60er Jahre Punk-Rock-Album auf den Markt geworfen. Scheint wohl momentan im Trend zu sein, denn mit The Hives, The International Noise Conspiracy oder Randy hat das schwedische Label Burning Heart Records gleich mehrere Bands am Start, die in die gleiche Kerbe schlagen. Der Hardcore hat also die Band verlassen, na ja herausgekommen ist ein völlig untypisches Album, das wie gesagt den Punk-Rock der 60er aufgreift, zumindest müssen sich 59 Times The Pain jetzt nicht mehr dem Argument des musikalischen Unvermögens stellen, denn musikalisch bekommt man mit „Calling The Public“ einiges geboten. Der erste Track des Albums ‚Rock The City’ ist definitiv der Song mit dem meisten Hitpotential, er ist eingängig und besticht durch seine gute Gitarrenarbeit. Ebenfalls neu ist der unüberhörbare Ska-Einfluss in den Songs ‚Classaction’ und ‚Dead On A Day Like This’, jetzt kann man wenigstens nicht mehr sagen, die Jungs können keine Party-Mucke spielen. Die guten alten Ramones hatten aber auch einen großen Einfluss ausgeübt, denn bei den Songs ‚Room With A View’ und ‚My Life My Choice My Call’ fehlt zwar das typische ´one-two-three-four´, aber der Sound (der kompletten CD) und die Songs an sich erinnern doch stark an die Jungs der rund um Joey und Dee Dee Ramone. Der Song ‚Upgraded System’ sticht am meisten heraus, weil er zusätzlich mit Saxophon, Tuba und Klavier eingespielt wurde. Zu guter letzt gilt es festzuhalten, dass sich die Band rund um Frontmann Magnus Larnhed unverkennbar verändert hat und zwar zur musikalisch besseren Seite dafür allerdings die melodische Hardcore Seite weichen musste.

Nils Manegold