Reviews

The Last Supper

Label: Nuclear Blast (2005)

Grave Digger…Was kann man zu dieser Band viel sagen? 20 Jahre Geschichte stecken hinter einer der bekanntesten und erfolgreichsten Metalkombos dieses Landes. Chris Boltendahl, Sänger und Kopf der Band, hat alle Höhen und Tiefen des Musikgeschäfts durchgemacht, inklusive einer Auflösung und der dazugehörenden Wiedervereinigung 1991. Nach zahlreichen ‚normalen’ Heavy Metal Alben begann man damit Konzeptalben zu entwickeln. Der Trilogie über Schottland (Tunes Of War / Knights Of The Cross / Excalibur) war dabei der Anfang. Ihr folgte nach einem Zwischenspiel durch „The Grave Digger“ ein Konzeptalbum über die Nibelungen, „Rheingold“.

Ihr jetziges Werk „The Last Supper“ beschäftigt sich, wie der Name schon sagt, mit dem letzten Abendmahl. Man wollte diese Idee mit den Wurzeln der Band verbinden und wieder zum Anfang zurückgehen. So weit war man bis jetzt von diesem nicht entfernt, also war dieser Plan nicht so schwer. Textlich kann man Chris für dieses Album ein Lob aussprechen, denn das Thema hat er erfolgreich in Lyrics umgewandelt und mit dem harten Klang der Realität verbunden. Die Kraft der alten „Heavy Metal Breakdown“ Tage wird zwar nicht mehr erreicht, dennoch bleibt ein konstanter Faktor, den man bei Grave Digger lieben muss, Chris Boltendahls Gesang. Nach einem einminütigen Intro namens ‚Passion’ geht es sofort mit dem Titeltrack los. Etwas gemächlich, aber trotz allem ziemlich kräftig geht es zu Werke. Erst mit ‚Desert Rose’ bekommt das Album richtig Schwung. Eingängige Refrains und geniale Riffs von Manni Schmidt bilden die solide Grundlage für viele Songs des Silberlings. Ein Track verdient besondere Aufmerksamkeit, das Monumentalwerk ‚Crucified’. Auf Grund der Wichtigkeit hat dieses Kapitel besonders viel Spielzeit bekommen, die gut genutzt wurden. Nicht die Riffs, die Kraft oder die Lautstärke machen den Charme der Kreuzigung aus, es sind der Gesang und die erzeugte Stimmung die Gänsehaut verursachen. Ansonsten gibt ist nicht viel mehr Neues vom Totengräber, denn wie eingangs angesprochen, ging es ein Stück zurück zu den Wurzeln.

Gewohnte Kost die dennoch überzeugen kann, denn Grave Digger sind es (fast) immer wert, ein Ohr zu riskieren.

Winfried Bulach