Reviews

The Second Great Awakening

Label: Nuclear Blast (2003)

Der Werdegang der amerikanischen Band Fireball Ministry beweist, das es auch Heutzutage möglich ist, mit einer für manche schon längst vergessenen Musik die Menschen mitzureißen. Einer dieser Menschen ist Iann Robinson, seines Zeichens Moderator bei MTV. Deren Stars heißen eher Britney Spears, Christina Aguliera und Justin Timerblake aber zum Glück ist für manche Menschen Musik mehr als 08/15 Melodien, Playback Auftritte und kreischende Teenies. Diese Tatsache bescherte der Band einen Auftritt in der MTV Sendung „You Hear It First“ und hinterließ einen begeisterten Moderatoren(“If I do one thing right at MTV, it'll be to make Fireball Ministry the biggest band in the world.").

Fireball Ministry lassen die Vergangenheit wieder aufleben. Das Cover der neuen Scheibe „The Second Great Awakening“ strahlt im längst vergangenen 70er Jahre Look und lässt sofort Rock Feeling aufkommen. Das Faible des Vierers (2 Mädels an Gitarre und Bass) um Bandkopf und Sänger Reverend James A. Rota für kernige Rock ’N’ Roll Songs wurde bereits mit dem Tribut Album „Sucking The 70s“ deutlich, der Deal mit Nuclear Blast soll der Band nun auch in Europa weitere Aufmerksamkeit bescheren, die bereits mit Größen wie Fu Manchu, Motörhead und Danzig tourte.

Auch wenn Fireball Ministry selbst ernannte Rock ’N’ Roll Fans sind, so ist ihre Musik keineswegs eine Wiederauferstehung im Stile von Elvis Presley. Mit Stoner Rock ist die Mucke der Amerikaner wohl am besten beschrieben, die einen großen Einfluss von Bands wie Sabbath mitbekommen haben. Die Tracks sind nicht übermäßig schnell, haben jedoch allesamt sehr viel Drive. Stampfende Metalpassagen zieren das Album genauso wie treibende Hard Rock Rhythmen. Die Lead liegt klar in der Hand des Gitarrenduos Rota / Burton, die Riffs wirken heavy und treibend zugleich und bauen auf der soliden Rhythmusfraktion um Drummer John Oreshnick und Bassistin Janis Tanaka auf. Die Vocals hören sich fast an wie Ozzy in früheren Jahren und verpassen dem Sound insgesamt einen etwas moderneren Touch. Obwohl nicht alle Songs auf dieser Scheibe überzeugen, so bietet das Album doch eine gute Plattform für alle, die etwas kernigeren Produktionen nicht abgeneigt sind. Erwähnt werden muss auf jeden Fall ,Flatline’, ein Stück mit sehr viel Atmosphäre und zugleich auch die erste Video Auskopplung. ,Master Of None’ gehört ebenfalls zu den Highlights, der Refrain allein genügt, um sich selbst beim Mitsingen zu ertappen. And Last But Not Least ,Dark Descend’. Wo doch sonst immer die Japaner von Bonustracks profitieren, haben diesmal die Europäer die Nase vorn, die im Gegensatz zu der amerikanischen Bevölkerung gegen Ende der Platte noch einmal in den Genuss von einem kernigen Hard Rock Stampfer kommen.

Fireball Ministry haben sich mit diesem kurzweiligen Album ins Gespräch gebracht und hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Absolut empfehlenswert!

Oliver Bender






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