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Claws

Label: High Roller Records (2017)

In den 80igern liegen die Wurzeln dieser italienischen einstigen Doom-Institution die man im selben Atemzug nannte wie z.B. auch Death SS oder Sacrilege. 2014 kam es zu einem Neustart der Band mit dem Urmitglied Mauro Tollini. Man hat die 80iger immer noch im Gepäck aber ein kleines Facelift in Sachen Bandmembers und Klangbild sind trotzdem auszumachen, nur Retro funzt eben doch nicht so. Und wie ist nun der zweite Output nach dem Neustart?
 
Mit 5 Tracks denkt man, man könne nicht viel sagen, bei ca. 40 Minuten Spielzeit muss man diese Annahme aber verneinen, denn es ist ja Doom, da ist alles ein wenig länger. Der Opener hingegen ‚Gossamer Claws‘ ist ein regelrechter Wirbelwind wenn man die klassische Taktung des Dooms im Ohr hat. Erfrischend, verquickend, lebendig, mit Stimmfarbe, Gitarrensounds und den Drums als zentrales Taktinstrument, viele Breaks, durch diese tragen die Stimmen aber eben vor allem die Drums. Man spielt im Verlauf auch mit der Geschwindigkeit, man wird, surprise, langsamer … Der eigentlich perfekte Doom-Song ist ‚Wicked Lady‘, wenn man Doom erklären möchte könnte man diesen Song heranziehen. Die Wiederholung des selben Themas bei den Instrumenten, sehr langsam vorgetragen, mit kleinen Variationen, dazu der intensive Gesang, dem Transport der Atmosphäre, der Dunkelheit und der Melancholie, mit einem Hauch psychedelic.
 
Mein Tipp: Wer Doom mag, sollte dieses Album durch aus antesten, es hat sehr schöne Ansätze, ist variabel, überraschend und zugleich auch so klassisch. Und dieses Spannungsfeld macht es zu einem guten Hinhörer. Die Pommesgabel zum Gruße!!!
 
9/10
 
Car Sten






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