Reviews

Eisbrecher

Label: ZYX Music (2004)

Hier ist es, ich hab es und darf es besprechen: Das Album von Eisbrecher. Das Album wegen dem sich schon seit Wochen in den Foren von Oomph, Megaherz und Eisbrecher die Fans gegenseitig angiften, „anspucken“ und sich nieder machen. Grundlage des Ganzen sind folgende Facts: Axel hat die Brocken bei Megaherz hingeworfen sowie die Singles die unter dem Namen Eisbrecher veröffentlich wurden. Um eines ganz klar zu stellen: Der Erfolg von Megaherz war schon immer an die kompositorische und gesangliche Leistung von Alex gebunden bzw. abhängig. Alex ist weg, somit auch die Medienpräsenz von Megaherz. Haben die schon einen neuen Sänger? Sind oder waren sie im Studio? Soviel zu diesen Scherereien.

Hallo Oomph-Fans. Warum redet ihr dort mit? Fasst euch erst mal an die eigene Nase. Alex ist konsequent, seine Linie konnte er nicht mehr durchsetzen, somit ging er von Bord. Eure Band hat sich auch gewandelt, extrem. Wo ist der Line-up Wechsel? Danke.

Zurück zu dieser Scheibe. Seltenst war sich die Goth-Redaktion so einig wie hier: Ein geiles Album, das Jahr kann kaum besser werden. Musikalisch werden viele Sparten des Gothsektors angesprochen. Ja sogar ziemlich alle, bis auf Mittelalter. Die Lyrics sind typisch für Alex: Eine Reise durch zwischenmenschliche Räume, durch persönliche Ebenen in einer von Ellenbogen und Kalter Luft geprägten Welt als auch Gesellschaft. Immer wieder die zum einen gefürchteten, zum andern die geliebten Augenzwinkerleien die sich durch fast alle Texte ziehen. Von der charismatischen Stimme eines gewissen Alex brauch ich nichts zu sagen, die ist meinem Erachten nach einzigartig, unverkennbar und hat einen leicht vulgären touch.

Des Weiteren ist sehr erfreulich, dass Noel Pix wieder an Bord ist. Nach einem mächtigem Streit mit Alex verließ er Megaherz und wandelte auf Solopfaden. Doch sie lernten sich hassen und lieben. Das Resultat hört man seit einiger Zeit auf den Singles und jetzt kann man das ganze Album unter die Lupe nehmen. Der bestimmende Industrial Sound ist gewichen, jetzt finden sich EBM, Dark-Wave und auch E-Rock Elemente wieder. Eine bunt gemischte Ansammlung von diversen Schubladen des Gothsektors, auch wenn im Beipackzettel als Genre Trip-Rock genannt wird. Lauschproben soll ich euch nennen? Kein Thema: ‚Herz Steht Still’, ‚Dornentanz’ oder auch ‚Zeichen Der Venus’.

Alles in allem: Eine gelungene Abgrenzung zum früheren Projekt der beiden Hauptakteure. Unglaubliche Vielfalt von Sounds und den Lyrics. Eine Platte die in den Charts ein Top Ten Platz verdient hätte oder wie es im Zettel treffend formuliert steht: Das Album ist nicht das beste der Welt, aber mindestens genau so gut. Mein Tipp: Kaufen, kaufen, kaufen. Hört rein und ihr fühlt, spürt euren Eisbrecher!!!

Carsten Rothe






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