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Eye For An Eye

Label: AFM Records (2008)

Western Metal das ist es was Desperadoz machen und die Musiker sitzen immer noch aufrecht im Sattel und haben auch noch immer die Zügel in der Hand. Hat denn jemand was anderes erwartet? Hier kommt das dritte Studioalbum "Eye For An Eye".

Mit dem Titelsong 'Eye For An Eye' starten die Cowboys mit einem "Yeehaaw Motherfucker" ins neue, dritte Studioalbum. Fast ohne Übergang geht's weiter mit dem Track 'Hate'. Schon bei diesem Song wird einem bewusst, dass diese Scheibe ein wenig vom wilden Westen verloren hat. Es dominieren fette Riffs und Doublebass Drumming. Ob es jetzt Absicht war oder nicht bei mir kommt das ganz gut an, vor allem da trotzdem nicht der Flair verloren gegangen ist. Denn schon beim Weiterhören der silbernen Platte ist der wilde Metalwestern wieder präsent. Die wilde Prärie ist ganz nahe. 'Wild Punch' ist hypnotisierend. Der Track dauert etwas länger als 6 Minuten. Hört ihn und ihr erwischt euch wie sich eure Nackenmuskeln in einem ganz bestimmten Rhythmus zum Einsatzkommen. Er hat seine ganz eigene Art und ist mit seinen quietschenden Gitarrenriffs nicht mehr wegzudenken. Und ganz von allein startet ein kleiner Westernstreifen im Kopf. Ja, auch Cowboys haben einen Hang zur Romantik. Wenn man dies von der musikalischen Seite betrachtet sogar richtiges Talent. Die Ballade 'Give Up' ist echt richtig gut gelungen. Was ganz gewiss auch an der weiblichen Unterstützung liegt. Die Stimme der unbekannten Lady passt perfekt. Von den eigenen Kreationen des wilden Westens, der metallischen Riffs und der gekonnten Balladen machen wir noch mal einen Sprung zurück zu Track 6. Hier haben Desperadoz sich an ein Cover von The Dorrs gewagt. Was könnte es anders sein als 'Riders On The Storm'. Schon vom ersten Hören kann man sagen, dass auch der Song wohl gelungen ist. Auch hier passen die Stimmen einwandfrei. Den Abschluss des Albums macht der lockere und lockere Song '25 Minutes To Go' (Original von Johnny Cash).

Vielleicht sind eingefleischte Fans der Band ein wenig enttäuscht. Anderen wiederum könnte genau das Neuartige gefallen. Desperadoz haben ein paar neue Sachen ausprobiert, aber sind trotzdem ihrem wilden Westen treu geblieben.

Eins steht fest: Die Scheibe ist partytauglich. Was jedoch nicht heißen soll das es ein reines Fun Album ist, das auf keinen Fall. Aber bei dem ein oder anderen Song kann man sich gut vorstellen, dass er mal in einem Club aufgelegt wird. Die Scheibe rockt, die Scheibe grooved und tritt so manchem Cowboy in den Arsch.

Steffie Kraemer