- In The Hands Of A Siren
- Between Two Parallels
- Remembrances
- Density
- Going To Nowhere
- One Thousand Nothing
- Connecting
- The Big Show
Label: DVS Records (2005)
Eine selbstproduzierte EP (Resurrection) ließ 2002 eine geneigte Hörerschaft aufmerksam werden. Nun liegt mit Shape der erste komplette Longplayer der italienischen Prog-Rocker Dynamic Lights vor. Und der ist eine ziemlich eklektische Angelegenheit geworden, bei der man ständig versucht ist, Parallelen zu den Großen der Szene zu ziehen: so klingt ‚Remembrances’ verdächtig nach den göttlichen Tool, der purpurrote König von Robert Fripp schaut des Öfteren um die Ecke und das Klavierspiel von Giovanni Bedetti lässt mehr als einmal Remineszenzen an Keith Emerson erahnen (‚Density’). Erstaunlicherweise aber funktioniert dieses bunte Prog-Sammelsurium recht gut. Vor allem der Opener ‚In The Hands Of A Siren’ kann überzeugen, auch wenn hier viel auf das Konto der Gastsängerin Jamina Jackson geht, die die Stimme von Matteo Infante wunderbar kontrastiert. Interessant ist, dass zwar viele Teile des Song-Cocktails sehr vertraut wirken, das Gesamtergebnis aber durchaus eigenständig daherkommt. So kann Shape über weite Strecken überzeugen und ich bin sicher, dass in Sachen Dynamic Lights noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Es wird allerdings viel davon abhängen, wie die Band ihre komplexen Arrangements bei den großen Festivals im Sommer in einer Live-Atmosphäre umsetzen kann. Wer seine musikalischen Helden in Rush und King Crimson, in Tool und Emerson Lake & Palmer gefunden hat, darf hier bedenkenlos zugreifen.
Frank Scheuermann