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Welcome The End

Label: Massacre Records (2004)

James Rivera: welcher US-Metal-Fanatiker gerät angesichts dieses Namens nicht sofort ins Schwärmen, ist der Texaner doch bekannt als Frontmann einer der göttlichsten US-Metal-Acts überhaupt: Helstar, deren 5 Alben (darunter der progressive Killer ‚Nosferatu’) das gesamte Genre bereicherten und heute absolute Meilensteine darstellen. Nach dem Split Helstars, der Zwischenstation Destiny´s End (deren beide Alben ebenfalls als genial zu bewerten sind) und dem Job bei Jack Frost´s Bande Seven Witches ist Rivera nun unter dem von Helstar´s dritter Platte entnommenen Namen Distant Thunder unterwegs, um das Evangelium des US-Power Metal zu predigen.

Läßt der dem düsteren Intro „The Day Upon You“ folgende Titeltrack noch vermuten, Distant Thunder seien eher von europäischem Speed Metal à la Gamma Ray beeinflusst, was beim Verfasser dieser Zeilen für zorniges Zähneknirschen sorgt, bläst der folgende Killer „Soulless Inventions“ alle Zweifel an die Wand! Mörderriffs, Mördergesang, Mörderpower…yesss, die seligen Helstar sind zurück, nicht ganz so komplex wie zu Nosferatu-Zeiten, aber mit so ziemlich dem allergeilsten US-Metal, der seit langem den Weg in meine Ohren gefunden hat. Die Gesangsleistung, die Herr Rivera hier an den Tag legt – und ihren voläufigen Höhepunkt in dem absoluten Über-Song ,Hopeless Creator' findet, ist der Stimme eines (frühen) Rob Halford nicht nur ebenbürtig…genial ist für diese Leistung schon fast eine Untertreibung. Meine Fresse, was ein abartiges Stimm-Volumen!!! Von tief bis in absolute Über-Höhen…nicht zu fassen! Ich weiß ja, was der gute Mann vorher drauf hatte...aber das hier ist einfach unglaublich.

Aber da eine Stimme ja bekanntlich nur die halbe Miete darstellt, sollte man auch die Musiker erwähnen, die ein solch göttliches Fundament an Killer-Riffs errichten, dass einem über 45 Minuten die Kinnlade auf der Brust klebt. Hört euch neben dem erwähnten ,Hopeless Creator' nur mal den Kracher ,Beyond The Black Fields Of Stars' an, oder das Götter-Instrumental ,Distant Thunder', den von Akustik-Gitarren eingeleitete Nackenbrecher ,Lost In Time' (Live-Hammer!!!), oder…scheiße, hört euch die ganze Platte an, drückt auf Repeat und alles noch mal von vorn!!! Wem das alles noch nicht reicht, dem ist angesichts der grandiosen Neueinspielung von ,Run With The Pack' von Helstar´s ,Burning Star' sowie der absolut besten Accept-Interpretation von ,Restless & Wild, (den Song würde ich gern mal von Udo D. und James Rivera im Duett gesungen hören) feuchte Unterwäsche garantiert.

Hoffentlich ist dieses willkommen geheißene Ende erst der Anfang einer langen Karriere! Für mich das US-Metal-Album des neuen Jahrtausends!

Michael Meyer






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