Reviews

An Epic Defiance

Label: Osmose Productions (2003)

Detonation sind die größte Hoffnung der Niederlanden um auch in Sachen Melodic Death Metal sich, ähnlich wie im Fußball, einen Namen zu machen. Jedoch verlief die Geschichte der Band bis 2002 nur in sehr unruhigen Bahnen. Gegründet 1997, spielten sie gleich mal zwei Songs für eine Compilation des niederländischen Undergrounds ein und bekamen für diese Stücke frenetischen Pressebeifall. 1999 war es endlich soweit: bei einem Studioaufenthalt sollten sie endlich ihre erste eigene Mini-CD einspielen. Jene wurde mit „Lost Euphoria“ betitelt. 2002 folgte die Aufnahme zu „An Epic Defiance“, diese CD wurde aber nur in den Niederlanden verkauft und wurde folgerichtig limitiert, auf 500 Stück. Jetzt vertreibt Osmose Productions diesen mehr als nur hörbaren Silberling weltweit.

Detonation sind eindeutig Kinder ihrer Zeit. Der Einfluss von Dissection und Dark Tranquillity kann nicht geleugnet werden. Beim Intro ‚The Dawning’ lässt de fakto nicht erkennen was einem ca. 1 min später um die Ohren fliegt. Grandioser Melodic Death, wie nicht anders zu erwarten mit diesen Vorbildern. Ab und an hört man einen thrashigen Einfluss beim Schlagzeug, der sich in die Klangstruktur des Songs wunderbar einfügt. Das einzige was mir ein wenig aufstößt sind die Yngwie-Allüren des Leadgitarristen. Wenn er uns nur jeden dritten Song beweisen würde, dass seine Gitarre 12 Bünde hat würde mir schon reichen. Zwei Songs möchte ich doch herausheben: zum einen ‚Forever Buried Pain’, als ein Freund des gepflegten Thrashs, gefällt mir der recht hohe Anteil an den Thrasheinlagen des Schlagszeugs, sowie die gut eingebauten Midtempoparts, bevor es dann wieder an das Eingemachte geht. Zum anderen ‚Deserving Death’, aber zu diesem Song kann ich keinen Grund angeben, er ist einfach geil!

Mein Tipp: Ein schönes Brett!

Carsten Rothe