Reviews

Deftones

Label: Warner Music (2003)

Die Deftones sind dafür bekannt sich zwischen ihren Alben immer reichlich Zeit zu lassen. Damit wird meist eine sehr große Spannung auf ihren unveröffentlichen Alben erzeugt. Nicht anders erging es den Fans mit ihrem neuen Selbstbetiteltem Album: „Deftones“. Nachdem das Gerücht umging das man sich dazu entschieden hatte das Album „Lovers" zu taufen, waren die Meisten über Name und Artwork überrascht, irgendwie untypisch...

Ihr letztes Album „White Pony" zu überbieten sollte eine schwere Aufgabe werden, es erreichte in den USA ohne Probleme Platinstatus und zählt für viele zu den Top 10 der heimischen Musiksammlung. Ein Markenzeichen der Deftones ist wohl die deutlich hörbare Entwicklung die auf ihren Alben dokumentiert wird. Der Trend verlief von ihrem Debüt „Adrenaline", welches ziemlich hart gehalten wurde, zu „White Pony" das für innere Ruhe, sanfte Melodien und teilweise für Melancholie steht. Vorab gaben die Deftones auf ihrer Homepage ihre neue Single frei. ‚Minerva’ heißt das Neugeborene und erinnert stilistisch gesehen an den unmittelbaren Vorgänger, doch bringt zugleich einen ungewohnten Touch mit sich. Der für die Deftones typische Sprung von sanften Melodien zu hartem Sound, zurückkehrend zu melodischen Parts, wurde grade bei ‚Minerva’ beibehalten. Die von vielen verloren geglaubte Härte der Deftones wurde wieder belebt: harte, volle Gitarrenriffs prägen die gesamte Scheibe. Interessant zu beobachten ist ‚Lucky You’ mit dem sich die Deftones in eine neue Richtung wagen indem sie Frank Delgado ihrem DJ freien Lauf lassen und ein komplett elektronisches Lied abliefern, das wohl als Aushängeschild für die Vielfältigkeit der Deftones stehen kann. Diese wurde allerdings nicht voll ausgespielt, in wirkliches Neuland begeben sich die Deftones mit diesem Album nicht. Liedern von vorhergehenden Alben wie ‚Knife Party’ oder ‚7Words’ kann nicht das Wasser gereicht werden. Mit dem Stück ‚Moana’ traut man sich am Ende des Albums noch mal auf das weiße Pony, doch tut ihm nicht genüge.

Ein wirklich gutes und kaufenswertes Album, doch haben die Deftones vor 3 Jahren mit „White Pony" bewiesen das mehr in ihnen steckt.

Dino Argentiero