Reviews

Zillion
Zillion

Label: Frontiers Records (2004)

Oh ja, schon der erste Blick auf das Lineup der o. g. Formation lässt einem das Wasser im Mund zusammen laufen. Da wäre zum einen Überdrummer Mike Terrana, der wohl schon in mehr Bands gespielt als Auftritte absolviert hat. Bassist Jens Becker dürfte den meisten ebenfalls ein Begriff sein, gehört er doch mit Grave Digger einer der deutschen Metal Institutionen schlechthin an. Komplettiert wird das Trio von Sandro Giampetro (g, v), der auch bei Michael Kiske’s letztem Projekt Supared mit von der Partie war.

Schon nach wenigen Sekunden und dem Opener ,You And Me’ sind die letzten Zweifel einer erneut überflüssigen Allstar Combo beiseite geräumt, im Gegenteil: Zillion sind für mich neben Cornerstone die überragenden Newcomer in diesem Sektor. Hard Rock geprägte Tracks gepaart mit der nötigen Portion Härte und einem einzigartigen Feeling für melodiegetriebene Songs. Über Mike Terrana braucht man nicht mehr groß sprechen, er bildet mit Jens Becker eine kongeniale Rhythmusfraktion. Aber was Sandro Giampetro an der Gitarre veranstaltet, versetzt den geneigten Hörer ein ums andere mal ins Staunen. Der Gute ist beileibe kein Selbstdarsteller, dennoch blitzt das Können dieses Mannes in jedem Song auf, exzellente Riffs und songdienliche Solieinlagen lassen jeden einzelnen Track zu einem wahren Vergnügen ausarten. Als ob das noch nicht genug wäre überrascht der Gitarrist zudem mit einer fantastischen Stimme, die für das Songmaterial wie gebacken scheint: Eine Mischung aus harten und weichen, aber nicht allzu hohen Vocals veredeln das Album. Zu den Songs muss man an sich nicht mehr viel sagen. Bei den 11 Tracks ist kein Ausfall dabei, dass Songgerüst ist vielschichtig ausgefallen sodass zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt. Neben verhältnismäßig härteren Tracks wie ,The Smile’ und ,Wonder Why’gibt es auch melodische Rock Nummern à la ,Krypotonite’ oder herrlich treibende Halbballaden im Stile von ,Take It Away’ zu bestaunen. Eine starke Produktion rundet das Ganze gebührend ab.

Erstklassige Musiker garantieren nicht immer ein gutes Album. Zillion sind hiervon zum Glück nicht betroffen. Ein fantastisches Album, dass in diesem Genre schwer zu toppen sein wird.

Oliver Bender