Reviews

Occult Medicine

Label: Osmose Productions (2004)

Metal aus dem Frankenreich ist eine Seltenheit, fordert man zudem noch Qualität ein, wird die Auswahl schon richtig klein. Dabei ist dort mit Osmose für den harten Death/Black Bereich ein Label entstanden, dass schon eine Menge internationaler Größen wie Enslaved oder Marduk geformt hat. Dieses Mal sind nun Franzosen am Start, die ein hartes Stück Death Metal abliefern. Technisch anspruchsvoll ballern Yyrkoon los ohne dabei an dumpfen, wie auch zu progressiven Ansprüchen hängen zu bleiben. Vielmehr zeigen sie von Beginn an eine interessante Mischung zwischen amerikanischem technischen Genöle und europäisch/schwedischen Ansätzen. In Flames waren hier aber nicht die beste Referenz, die härtere Sorte aus Elchland schon eher, einzig in gewissen Passagen tauchen klassische Heavyparts in den Soli der Band auf, die wieder zur Szenegröße verweisen könnten. Morbid Angel sind auf der anderen Seite zu nennen, die der Gitarre ebenso Pate standen. Zusammenfassend gesagt entstehen vor allem auf doppelläufigen Rhythmus setzende Songs, die einen leichten Black Touch nicht von der Hand weisen können. Stark ist die Produktion von Jacob Hansen, die gerade wegen des nicht sonderlich abwechslungsreichen Schlagzeugs zu überzeugen weiß, kommt doch durch sie die Transparenz in die Songs. „Occult Medicine“ ist ein ordentliches Album geworden, das einige Ausschläge auf der Skala nach oben zu verzeichnen hat: ‚Censored Projekt‘ und ‚Doctor X‘ (Sucht Scotland Yard einen Arzt?) sind definitiv dazu zu rechnen. Auch das coole Intro zum Titeltrack, das an Pestilence auf „Testimony Of The Ancients“ erinnert fällt positiv auf. Insgesamt fehlt noch die Konstanz über das gesamte Album hinweg, aber Death Metal Fans, die beide Arten abkönnen (etwas mehr Ami Death) sind geladen, die Ohren zu öffnen. Nicht schlecht.

Christian Kremp