Reviews

One-X

Label: Gun Records (2008)

Eine Metalband aus Kanada. Wer denkt da nicht zuerst an Anvil? Ansonsten halten sich die Release neuer Bands aus dem Lande der Holzhacker doch stark in Grenzen, zumindest die, die es auch über den großen Teich hinweg schaffen. Doch jetzt könnte es mal wieder an der Zeit werden, den Three Days Grace treffen mit ihrer Mucke den Zahn der Zeit und liefern mit dem aktuellen Release "One-X" eine Scheibe ab, die alles mitbringt, was eine erfolgreiche Platte ausmacht. In ihrem Heimatland und den Staaten ist die Truppe bereits eine große Nummer, Sänger Adam Gontier dürfte allen Apocalyptica Fans noch von der Single 'I Don't Care' bekannt sein.

Den Sound der Kanadier lässt sich am besten als Alternative Metal beschreiben; eine immens druckvolle Produktion, die sehr modern rüberkommt und insbesondere die Gitarren wohltuend hervorhebt. Frontmann Adam Gontier bringt seinen Gesang mit sehr viel Intensität rüber und scheut hier und da auch keine aggressiven Vocals (wie bei dem furiosen 'Riot'). Trotz allem stehen natürlich die melodischen Elemente ganz klar im Fokus der Band und das können sie dermaßen gut, dass sich auf diesem Album ein Kracher an den nächsten reiht. Reine Balladen sind hier fehl am Platz, dafür bestechen die Songs mit abwechslungsreichen und teils auch ruhigen Passagen ('Get Out Alive', 'Never Too Late'). Die überwiegend im Midtempo gehaltenen Songs verkörpern allesamt eine angenehme Frische, die sich gepaart mit der Spielfreude der Jungs, wie ein roter Faden durch das Album zieht. Anstatt der ersten Single Auskopplung 'Animal I Have Become' hätte man auch wahllos jeden anderen Track auswählen können, was zwar für die Massenkompatibilität der Platte spricht, aber auch für einen exzellenten Job...und ein exzellentes Album!

Three Days Grace, ein Name den man sich merken sollte und eine willkommene Alternative zu Formationen wie etwa Billy Talent. "One-X" ist ein bemerkenswertes Album, mit dem die Band den hoffentlich verdienten Erfolg einfahren wird.

Oliver Bender