Reviews

Sangre De Reyes

Label: Locomotive Music (2001)

Eine spanische Heavy Metal Band? Zudem noch mit ausschließlich spanischen Lyrics und Liedtiteln? Spontan fällt mir nichts vergleichbares ein, selten war mir bis jetzt eine Band fremder als Tierra Santa. Die fünf Spanier machen schon seit 1997 Musik und haben mit „Sangre De Reyes“ das mittlerweile vierte Album herausgebracht. Ich schaue mir die Tracklist an, 11 Songs mit knapp 50 Minuten Spielzeit, ‚David Y El Gigante’ ist der einzige Titel den ich mir einigermaßen auf deutsch zusammenreimen kann. Also wird das Spanisch Lexikon ausgepackt und kräftig übersetzt. Der CD-Titel „Sangre De Reyes“ bedeutet also soviel wie „Das Blut der Könige“, womit wir auch schon beim Thema der CD sind. Es wird von Helden und starken Kriegern erzählt und gesungen, von Bestien und Fabelwesen. Der Pegasus (Song Nr.3) wie auch eine unsichtbare Armada (Nr.7) werden musikalisch umgesetzt und vertont. Auf dem Gesang liegt hierbei das Augenmerk: Der Sänger Angel hat ohne Frage großes Talent in seinem Handwerk, astreine Gesangparts mit klassischem Heavy Metal im Hintergrund erwarten den Hörer auf der CD. Nichts großartig neues oder spezielles, einfach nur sauber gespielter Metal zur Erquickung der Seele. Besonders gut gefällt das mit 2 Minuten zwar sehr kurze ‚Dos Vidas’, welches durch Hymnencharakter besticht und abgelöst wird durch den Kracher ‚La Armada Invencible’, das durch durchweg schnelles Drumming und schnellen Rhythmus geprägt ist. Für eine spanische Band sind Tierra Santa eine wirkliche Ausnahmeerscheinung, mit ihrem soliden Heavy Metal dürften sie eine breite Fanmasse ansprechen und 2002 auf Tour mit Grave Digger den Leute ordentlich einheizen!

Thomas Schmitt