Reviews

A New Darkness Upon Us

Label: Century Media (2004)

Nun, Stampin’ Ground sind sicherlich für die meisten kein Neuland mehr, immerhin gibt es die erfolgreiche Band jetzt schon seit 1995. „A New Darkness Upon Us“, erschienen unter Century Media Records, ist das bereits fünfte Album der, aus England stammenden, Combo. Tatsächlich aus England; unglaublich, weil das, was da aus meinen Boxen dringt, viel mehr nach dem düster aggressiven NY Style klingt, als gewöhnliche Metal-Core Sachen von der Insel. Das Quintett aus Cheltenham stand schon mit Sepultura, Hatebreed und Biohazard auf den Bühnen in Europa und Amerika, wobei ihr sehr weit gefächertes Musikspektrum ein sehr weites Publikum anspricht. Die Backgrounds liegen eindeutig im Metal-Core der frühen Schule, Marke Slayer. Düstere, einprägsame Melodien aus dem Metal, gejagt von der schnellen Dynamik des Hardcore, welcher für meinen Geschmack etwas zu kurz kommt. „A New Darkness Upon Us“ ist mir, im Vergleich zur Konkurrenz von Hatebreed oder Born From Pain, zu sauber, zu aufwendig produziert. Das äußert sich extrem in den schnellen Ab’geh Parts, da sich die DoubleBass Angriffe einfach zu perfekt, zu unmenschlich anhören und dadurch zu sehr im Vordergrund stehen. Mir fehlt die rotzig dreckige Seite des Hardcore, die so eindrucksvoll von Bands wie Raised Fist beibehalten wird.

Also, jeder, der die Sache anders sieht als ich, ist bei Stampin’ Ground bestens aufgehoben. Das Album ist eine Achterbahnfahrt durch die facettenreiche Dynamik der Band. Die Gitarrenfront ist, wenn auch oft verdeckt, typisch Metal, und bolzt ordentlich rum. Der Gesang ist Gebrüll vom Feinsten, doch auch er steht mir etwas zu sehr im Schatten des Schlagwerks.

Tim Ruhl