Reviews

Fused Together in Revolving Doors

Label: Reflections Records (2003)

Es ist verdammt heiß, da muss man normalerweise gediegenen Wüstenrock oder echte Westernmusik hören, um sich so richtig in der Hitze auszuleben, am Besten in einer Hängematte mit Freundin und einem kühlen Bier (ja bei der Hitze kann man nur an Frauen, Musik und Alkohol denken, sonst ist das völlig anders). Manchmal kommt aber auch ne Phase wo man einfach mal richtig was auf den Sack braucht, dafür sind The Red Chord bestens geeignet: Knüppeln, knüppeln und noch mal knüppeln, aber mit Stil, das gilt für das in Europa rereleaste Debüt der Bostoner.

Extrem geiler Grind Death Metal, nicht 08/15, sondern mit abgefahrenen Spielereien an Gitarre und Bass, neben Gegrunze gibt es auch kurze klare Parts, sowie Geschrei und das Ganze auch noch gut durchdacht. Es überrascht wie gut die einzelnen Ingredienzien miteinander verwoben werden, Blastbeats auf der einen Seite, werden dosiert, aber nicht zu selten, mit nachvollziehbarem Gitarrenspiel gekreuzt, so dass eine verwirrende Melange entsteht. Das diese trotzdem gut reinläuft liegt nicht zuletzt an der Produktion, die klar und genau jedes Instrument hörbar macht und dabei drückt ohne Ende. Ein wenig Hardcore ist auch noch eingebaut worden, doch ich bin eh sicher, dass jeder aufgeschlossene Extrem Musik Fan diese Band lieben wird. Da steppt echt der Bär besonders bei ‚Like A Train Through A Pigeon’, was ne Energie. Da gibt es genialste Mitmoshparts auf die Ohren, ultra derbe, ohne Inhaltsverlust. Gerade auch die ruhigen Zwischenstücke machen das Album zum besten Grindcoreteil, das ich seit langem in der Hand gehalten habe.

Napalm Death, Dillinger Escape Plan und December fallen mir als Referenzen ein, aber das hier ist eigenständig genug, um nach mehr Publikum zu schreien. Ich als euer Musikanwalt rate euch in diese 30min reinzuhören, ist echt angebracht.

Christian Kremp