- Niye?
- Share A Grave
- Brutality (Wears A Uniform)
- Helpless
- Fugitive Romance
- Rituals
- Duvar
- Pensive On Her Head Gazing
Label: Bombback Records (2005)
Es ist ja immer wieder schön mal was aus der Heimat zu hören, und vor allem dann, wenn es auch noch so gut ins Ohr geht wie eben Riotbeatshot. Ein Quartett aus dem Ruhrgebiet, genauer aus Essen, das Zugegebenerweise den Hardcore nun nicht neu erfunden hat, doch sich sichtlich in ihm zu Hause fühlt.
Riotbeatshot ist eine noch sehr junge Band, die nichtsdestotrotz mit „Brutality (Wears A Uniform)“ ein starkes Stück abgeliefert hat. Nicht unbedingt temporeich, doch dafür druckvoll, aggressiv und vor allem sehr vielseitig kommen die Jungs, die sich erst im April 2002 zusammenschlossen, daher. Und ich kann euch sagen, ihr Album unter Bombback Records hat meinen CD Player für Tage nicht mehr verlassen.
Musikalisch fällt es schwer Riotbeatshot zu klassifizieren, da ihre Art des Hardcores eigentlich kein echtes Vorbild hat. Die Band ist einfach zu abwechslungsreich, und das obwohl ihre CD mit gerade mal 18 Minuten keine unendliche Geschichte ist. Am ehesten fühle ich mich jedoch an den holländischen HC Stil erinnert, gespickt mit Dissonanzen und gekonnt brachialen Übergängen zwischen den einzelnen Parts, á la Aversion, Inrage oder die frühen Sachen von Deluge.
Was außerdem für mich absolutes Neuland war: Hardcore mit teilweise türkischen Texten! Und es passt verdammt gut! Die Texte sind wohldurchdacht, ich wage sogar die Behauptung, dass ich seit Refused nicht mehr solche Zeilen gelesen habe. Sie sind sehr kritisch, doch längst nicht so plump und gewaltverherrlichend wie in irgendwelchen Tough Guy Bands (einziges Manko: Leider fehlen die Übersetzungen der türkischen Texte).
Auch auf den Bühnen scheinen Riotbeatshot eine gute Figur zu machen, da sie über eine erstaunliche Liste an Auftritte verfügen, unter anderem gehört dazu eine Tour mit Hypoglow durch Tunesien. Reinhören und genießen!
Tim Ruhl