Reviews

The Destiny Stone

Label: Frontiers Records (2004)

Zum dritten Mal lud Jim Peterik seine Mitstreiter ein, an einem weiteren Melodic Rock Unternehmen unter dem Namen Pride of Lions mitzuwirken. Kennt man den musikalischen Hintergrund dieses Mannes, der in den 70ern erste Erfahrungen mit den Charts machte und sich dann als Mitglied von Survivor und Songschreiber von 38Special dann nicht mehr aus eben jenen verabschiedete, dann kann man sich schon vorstellen, in welche Richtung es geht: handwerklich gute Rockmusik mit jederzeit charttauglichen Hooklines und zuweilen markanten Momenten.

Wer sich nun meiner nicht gänzlich charmanten Besprechung von Peteriks letztjähriger Live-CD erinnert, der könnte schon so eine vage Ahnung haben, warum mir trotz der oben bereits genannten Gründe keine Jubelstürme von der Leber brechen:

Das alles klingt - trotz seiner handwerklichen Klasse - eben sehr austauschbar und antiquiert. Menschen, die heute noch Freude am Keyboardgewabber der 80er Jahre haben, können durchaus auf ihre Kosten kommen, ebenfalls alle, die Powerpop mit Hardrock verwechseln (ich könnte jetzt auch sagen: so stellt sich meine Oma Heavy Metal vor!). Das ist alles nicht schlecht, in manchen Momenten sogar klasse (vor allem ‚’Man Behind The Mask’ und die wundervolle Ballade ‚The Gift Of Song’), aber für mich rockt es zu wenig, ja, es klingt alles sehr gewollt und unorganisch. Dazu passt dann auch die Pressemitteilung, in der eingestanden wird, dass der Boss der Plattenfirma sich an Herrn Peterik gewandt habe, dass es mal wieder Zeit für eine neue Produktion sei…

Wie gesagt: wenn man sich eine Popplatte zulegen möchte, dann ist die neue Pride Of Lions durchaus interessant. Will man aber die Sau rauslassen - oder aber wenigstens ein Ferkel - dann rate ich zum Kauf anderer Produkte.

Frank Scheuermann






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