Reviews

To Set Out On The Light

Label: STF Records (2006)

Ein Jahr ist es nun her, seit die Mädels aus Diepholz ihr Debüt gegeben haben. Danach ging es erstmal auf Tour, um das Erstlingswerk live zu supporten. Im Dezember letzten Jahres sind die Vier wieder ins Studio zurückgekehrt. Der Plan war ein weiteres Werk nachzulegen, welches dem Debüt in nichts nachsteht. Im Juli kamen die Mädels erst aus dem Studio wieder heraus, also kommt die Scheibe wohl gerade frisch aus dem Presswerk. Ob die Mädels auch mit "To Set Out On The Light" überzeugen können muss nun festgestellt werden…

Am großen Pluspunkt von Presence Of Mind, dem weiblichen Gesang, hat sich nichts geändert, außer dass er ein wenig ausgefeilter und sauberer klingt als auf dem Debüt, was alles andere als ein Nachteil ist. Es wurde auch an der Eingängigkeit gefeilt, die wohl durch frisches Songwriting verbessert werden konnte. Immer noch bildet der Backround Gesang einen entscheidenden Einfluss auf den Stil der Band. Emotional weiche Momente werden ebenso eingebracht wie Wut. Ein Beispiel dafür ist der Ausbruch in ‚My Favorite Mistake' und das sehr sanfte ‚No Need To Entertain'. Bei letzterem hört man, dass die eingesetzten Effekte gut in das musikalische Gesamtwerk eingewoben wurden, was für das ganze Album gilt. Mit ‚Punchline' zeigen die Mädels, wie man mit Akustikgitarren und ein paar Elektroeffekten ein wunderbares und ergreifendes Stück schaffen kann, welches keines weiteren Kommentars bedarf. ‚Chip Off The Old Block' ist das rockigste Musikstück auf der Scheibe, an dem man seine helle Freude haben kann. Die Vergleiche mit Evanescence, Guano Apes oder Die Happy sind nicht mehr so deutlich zu ziehen, wie es noch beim Debüt der Fall war. Das zeigt, dass die Truppe sehr an ihrer Musik gearbeitet hat, um ihren eigenen Stil zu entwickeln.

Auch mit dem zweiten Longplayer, der in nur einem Jahr entstand und dennoch gut 51 Minuten dauert, kann Presence Of Mind überzeugen. Emo und Rockfreunde sollten unbedingt mal reinhören!

Winfried Bulach