Reviews

Mudmen

Label: ulfTone Music (2004)

In einem kleinen Dorf in der Nähe von Sarnia, Ontario in Kanada fing die ganze Geschichte der Mudmen an. Die beiden Brüder Rob und Sandy Campbell wuchsen dort auf und wurden von ihrer sehr schottischen Mutter dazu erzogen Dudelsack zu spielen. 5 Mal waren sie sogar in Schottland um bei den Weltmeisterschaften im Dudelsackspielen teilzunehmen. 2000 war es dann so weit und sie gründeten die Mudmen, um ihre Liebe zum Dudelsack mit ihrer Liebe zum Rock zu verbinden. Das Ergebnis kam schon 2001 heraus, kommt aber erst dieses Jahr nach Europa. Die Mischung von Dudelsack mit Rock ist nicht neu und wird unter anderem von den Real McKenzies und den Dropkick Murphy's praktiziert. Dennoch können sich die Mudmen von beiden absetzen.

Der Anfang des Albums heißt ‚In My Head’ und man merkt sofort, dass diese Band weiß, was sie tut. Dass die Band gleich mit zwei Dudelsäcken bestückt ist macht einiges aus und der Sound macht einfach Spaß. Mudmen machen es nicht wie die Real McKenzies und versuchen nur Folk Songs zu machen und lustige Musik, sondern wollen fröhlich sein, aber dabei den Ernst des Lebens nicht vergessen. Klar haben die 6 auch Songs die Partystimmung vermitteln, aber sind diese doch klar in der Minderheit. ‚5 O’Clock‘ ist einer der beliebtesten Songs der Band, denn hier passt alles, Gesang, Bass, Gitarre, Drums und die Dudelsäcke sind zu gleichen Teilen vertreten und ergeben eine einzigartiges Gesamtbild. Das die Jungs Musik für jede Gemütslage liefern sieht man an ‚Underdog’, der sehr langsam und traurig gestaltet ist. Die Texte animieren zum Mitsingen, aber der fade Beigeschmack der Melancholie bleibt dabei doch erhalten und man wird nachdenklich. Der Trinksong schlechthin kommt ziemlich am Ende des Albums und heißt, wie kann es auch anders sein, ‚Drink & Fight’. Obwohl das Werk den Songs der Real McKenzies sehr ähnelt, bringen die zwei Dudelsäcke ordentlich Stimmung und die Professionalität der Campbell Brüder geben dem Song den letzten Schliff. Das Ende des Albums kommt mit ‚Masons Apron’. Es ist ein reines Instrumental in dem sich die Musiker noch mal gehen und all ihre Fähigkeiten zusammenfließen lassen. Es hat schon fast hymnischen Charakter und bildet einen wunderbaren Abschluss des Albums.

Wer Folk Punk, Celtic Punk oder einfach Rock mit Dudelsäcken mag, muss sich dieses Album holen, denn meiner Meinung nach sind die Mudmen die Referenz in Sachen Dudelsackrock.

Winfried Bulach