Reviews

Inferno (30th Anniversary)

Label: SPV (2005)

Alle Jahre wieder.... Naja stimmt nicht ganz, aber dieses Jahr hat sich Motörhead etwas ganz besonderes zu Weihnachten einfallen lassen. Zum letztjährigen Album „Inferno“ haben die alten Herren eine extra DVD gepackt. Das Album ist so geblieben wie es mein Kollege letztes Jahr schon besprochen hat: fett! Doch nun zum Paket an sich. In einem hübschen Pappschuber der natürlich optisch auf Motörhead abgestimmt befinden sich die zwei Silberlinge und warten auf den Konsumenten. Damit man das Ganze als Weihnachtsgeschenk unter den Baum legen kann, ist der Pappschuber inklusive Inhalt in einem extrem stilvollen Motörhead-Geschenkpapier eingepackt, das garantiert einzigartig unter der Tanne ist.

Nun zu Bonus-DVD: Live At Hammersmith hat schon mehr als eine Band ihr Bildmaterial aufgenommen und nun reiht sich Lemmy und seine Jungs in diese Tradition mit ein. Gleich als erstes gibt es das nette „Inferno“ Stück ‚Killers’, mit dem die Halle aufgeheizt wird. Der vierte von den sechs Tracks ist ‚Road Crew’ den die Engländer wohl lange nicht mehr gespielt haben, wie Mr. Kilmister ankündigt. Das sowohl Phil als auch Mikkey all ihre Energie für die Musik zeigt sich genau wie bei Lemmy durch ihre komplett verschwitzten Haare. Leider sieht man nicht, inwieweit sich das Publikum bei diesem Titel verausgabt, doch das interessiert weniger, denn alle bekommen mit ‚Whorehouse Blues’ eine Verschnaufpause. Die geniale Akustikballade ist eine willkommene Abwechslung auf der, in rot getauchten, Bühne. Ungeübte Ohren verstehen in diesem Fall sogar was die Vocals die Ur-Motörhead Lemmy da singt bedeuten sollen, da sie klar (soweit das bei der Whiskey / Zigarettenstimme geht) und deutlich sind. Als Abschluss des Live Parts der DVD gibt’s den Klassiker ‚Bomber’ der wie üblich mit den Warnsirenen angekündigt wird. Damit ist das gute Stück noch nicht am Ende. Von ‚Whorehouse Blues’ gibt’s sowohl das Musikvideo als auch das zugehörige Making Of zu sehen. Verständlicherweise gibt es nur einen Ort an dem man solch einen Titel verfilmen kann: einen Stripclub. Die Geschichte des Trios wird ebenfalls behandelt, nicht mit alten Aufnahmen, sondern mit Aussagen der Bandmitglieder und anderer wichtiger Leute des Bandumfeldes. Zu guter letzt kommt Joe Petagno, seines Zeichens „Hauskünstler“ der Briten, zu Wort. Er erläutert die Botschaften die er in seinen Covern ausdrücken wollte, als er sie für die Band angefertigt hat.

Angesichts der reichhaltigen DVD-Zugabe kann man eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen, denn das genial verpackte Stück Musikkultur macht unter jedem Baum eine gute Figur.

Winfried Bulach






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