Reviews

Ethnolution A.D.

Label: Steamhammer (2006)

Neue Platte, neues Line-Up bei Mob Rules. Thorsten Plorin (b) und Oliver Fuhlhage (g) haben die Band verlassen, neu mit an Bord sind nun Sven Lüdke (g) und Markus Brinkmann. Neue Besen kehren bekanntlich gut. Nachdem die letzte Scheibe „Among The Gods“ ordentlich, aber kein Überflieger war, strebt man nun mit „Ethnolution A.D.“ den nächsten Level an.

Die Platte fällt zunächst durch das sensationelle Coverartwork auf, das auf jeden Fall ein Hingucker ist. Der Titelsong füllt zugleich auch die Hälfte der Spielzeit des Albums. ,Ethnolution’ ist in mehrere Kapitel aufgeteilt und beschäftigt sich grob gesagt mit dem kulturellen und geschichtlichen Hintergründen menschlichen Zusammenlebens. Hier werden Themen wie der Mauerfall in Berlin, der Ku-Klux Klan oder auch Selbstmordkommandos von Fanatikern verarbeitet. Entsprechend den Themen ist ,Ethnolution’ musikalisch enorm dramatisch aufgebaut, was insbesondere durch die orchestralen Elemente sehr viel Gewicht bekommt. Während der Opener ,Unholy War’ noch einen eher durchschnittlichen Start hinlegt, so gefallen insbesondere ,Ashes To Ashes’ und ,The Last Farewell’ durch die gewaltigen Arrangements. Mit ,Fuel To The Fire’ hat sich auch ein härterer Track dazugesellt, der mit einigen Thrash Elementen den Song etwas aufpeppt.

Die zweite Hälfte der Tracks ist thematisch getrennt zu betrachten und bietet bekannte Mob Rules Hausmannskost. Mit ,River Of Pain’ und ,New Horizon’ hat auch mal wieder zwei schnellere Nummern am Start. ,Day And A Lifetime’ ist der typische Ohrwurm und begeistert durch markante Melodiebögen, während ,Ain’t The One’ mit orientalischen Klängen zusätzliche Abwechslung garantiert.

„Ethnolution“ benötigt ein paar Durchläufe bis es seine Pracht entfaltet. Die richtigen Killersongs im Stile der „Hollowed Be Thy Name“ Scheibe sind auch hier nicht vorhanden. Dennoch ein starkes Werk.

Oliver Bender